Kurzbeschreibung: Ein Engel, dem sein zu großes Interesse an menschlichen Gefühlen zum
Verhängnis wird. Eine junge Vampirin, die sich eigentlich nur Ruhe und
frisches Blut wünscht. Und ein Prophet, der stirbt, bevor er seine
Aufgabe erfüllen konnte, und fortan das Gefüge zwischen oben und unten
gehörig durcheinanderbringt...
So beschreibt zumindest Amazon das 624 Seiten dicke Buch von Rebecca Hohlbein.
Der eigentliche Klappentext und das glitzernde Äußere des Wälzers haben mich einen anderen Inhalt erwarten lassen, als sich dann schließlich geboten hat.
Die Charaktere sind lebendig und überspitzt gezeichnet, haben Eigenheiten (vor allem ihren eigenen Kopf) und besonders die Hauptcharaktere sind liebenswert. Die Vampirin Tabea und der Engel Alvaro, den sie bei ihrer ersten Begegnung direkt beißen muss, weil er so gut riecht, versuchen beide, sich im Leben zurechtzufinden und so ganz nebenbei dann auch noch gegen den Teufel zu kämpfen. Und all das im beschaulichen Städtchen Oberfrankenburg!
Ich möchte nicht zuviel von der Story oder deren Ende verraten, aber so manches Mal hatte ich doch meine Schwierigkeiten, der Geschichte im Lesefluss zu folgen. Ich kann nicht genau sagen, woran das liegt. Vieles hat mich schmunzeln lassen, vor allem die völlig abstrusen Nebenfiguren (z.B. eine Schildkröte, die mal in eine Plastikschildkröte verliebt war), oder auch Tabeas Angewohnheit, Dinge mit Werbeslogans zu vergleichen. Ich war auch gefühlsmäßig sehr im Buch drin, habe stellenweise sogar geweint.
Dennoch gab es gewisse Längen und obgleich am Ende im Grunde eine Erklärung für alles gegeben wird, blieb dieser schale Beigeschmack. So etwas ist mir auch schon bei den Büchern ihres Vaters, Wolfgang Hohlbein, passiert, auch wenn er mit zu meinen Lieblingsautoren zählt.
Insgesamt erhält das Buch von mir 3,5 von 5 Schnörkeln, weil ich es toll fand, wie die Dorfidylle durch die seltsamen Begebenheiten auf den Kopf gestellt wurden und weil die Charaktere so toll gezeichnet wurden. Ein halber Punkt Abzug kommt durch die Längen zustande und ein weiterer Punkt durch das in meinen Augen unbefriedigende Ende.
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