Stell dir vor, du könntest deinen Traummann am Computer entwerfen ...
Als Tochter aus reichem Hause genießt die 17-jährige Evening Spiker so manches Privileg: zum Beispiel einen Aufenthalt in der Privatklinik ihrer Mutter, wo sie nach einem schweren Verkehrsunfall behandelt wird. Damit Eve sich im tristen Krankenhausalltag nicht langweilt, soll sie ihren Traumtyp am Computer entwerfen. Größe, Augenfarbe, IQ - Eve darf alles selbst entscheiden. Sie hält es für ein lustiges Spiel, doch kurz darauf steht er ihr leibhaftig gegenüber... Wie kann das sein? Die Begegnung jagt ihr Angst ein. Und doch fühlt sie sich magisch zu ihm hingezogen.
Meine Meinung:
Diese 341 Seiten lange Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Evening Spiker erzählt, die als Ich-Erzählerin die meisten Kapitel dominiert. Ihr Name als Kapitelüberschrift lässt den Leser wissen, an wessen Gedanken er gerade teilhat. Außer ihr erzählen Adam, besagter Traumtyp, und Solo, ein Bewohner der Klinik, weitere Einzelheiten über den Klinikalltag, Begegnungen mit Eve und allerlei andere Dinge.
Doch dann tauchen schwerwiegende Vorwürfe gegen ihre Mutter auf und Eve muss sich entscheiden, wie sie damit umgehen will...
Ich bin nicht sicher, ob ich dieses Buch wie so viele Andere wirklich unter "Dystopie" führen will. Eher nicht, denn die Realität, die hier beschrieben wird, ist eine mögliche, hat nicht unbedingt einen negativen Ausgang und scheint zudem in der heutigen Zeit zu spielen statt in der Zukunft.
Es ist ein sehr gut geschriebenes Buch, das mich vom Schreibstil zwischendurch an die in meiner Jugendzeit heißgeliebte "Boyz'n'girls"-Serie erinnerte, die ja auch von Katherine Applegate geschrieben wurde.
Es liest sich locker und leicht, die Charaktere sind glaubwürdig und auch die Geschichte logisch und gut durchdacht. Trotz der teilweise düsteren Begebenheiten kommt auch der Humor nicht zu kurz.
Da es sich um ein Jugendbuch handelt, finde ich es nicht falsch, dass die Gentechnik hier nicht umfassend kritisch beleuchtet wurde, schließlich gibt das Buch hier Denkanstöße und wer sich weiter damit auseinandersetzen möchte, kann das tun.
Ich habe diese Geschichte wegen ihrer speziellen Mischung sehr genossen und empfehle sie auf jeden Fall weiter, schließlich gibt es von mir 5 von 5 Schnörkeln!
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