Achtung: Folgeband zu "Gut gegen Nordwind"! Spoileralarm!
Der Klappentext zu Glattauers 222 Seiten langem E-Mail-Roman verrät, dass auch die beiden Charaktere gewisse Unsicherheiten verspüren, was die Zukunft angeht: "Wie es nun weitergehen soll, Leo? - Weiter wie bisher. Wohin? - Nirgendwohin. Einfach nur weiter. Du lebst dein Leben. Ich lebe mein Leben. Und den Rest leben wir gemeinsam."
Die mögliche Liebesgeschichte von Emmi und Leo endete im Vorgängerroman sehr abrupt und ich war mir nicht sicher, ob überhaupt eine gute und passende Fortsetzung möglich sein würde. Doch dann begann ich zu lesen...
Die beiden Wortakrobaten geraten wieder in Kontakt, arbeiten Vergangenes und Gegenwärtiges auf. Und immer wieder schwebt über allem die Frage nach der Zukunft. Was will Leo? Was will Emma? Und was hält das Schicksal für sie bereit?
Es ist wieder eine großartige Geschichte mit fesselnden und nachvollziehbaren Einblicken in die Sicht der Charaktere. Beide haben sich den jeweils charakteristischen Tonfall erhalten und wirkten dadurch nicht fremd. An manchen Stellen habe ich als Leser den Kopf geschüttelt, weil ich die Gefühle hinter manchen E-Mails gut durchschauen konnte, das Gegenüber auf Figurenebene das aber nicht konnte oder wollte.
In beider Leben hat sich viel getan und ich fand es mehr als spannend, zu lesen, welche Entscheidungen Leo und Emma treffen. Bei manchen hat sich das Warum später noch geklärt, bei anderen war es direkt offensichtlich.
Es ist ein mitreißend geschriebener Roman, der beiden Charakteren noch mehr Tiefe verleiht und die Tatsache, dass ich ihn in einem Stück gelesen habe, spricht wieder für die schriftstellerische Qualität.
Alle sieben Wellen erhält von mir fünf von fünf Schnörkeln, weil mich der Roman noch ein letztes Mal auf so großartige Weise hat in die Welt von Leo und Emma eintauchen lassen.
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