Donnerstag, 3. März 2016

[Rezension] Winifred Watson - Miss Pettygrews großer Tag


Dieser großartige Roman ist Vorlage für einen meiner Lieblingsfilme gewesen, und ich hatte ihn bis zum Februar diesen Jahres noch nicht gelesen! Doch endlich habe ich das wunderschöne, gebundene Exemplar mit Schutzumschlag aus der Enge des Bücherregals befreit und die Wörter auf mich wirken lassen. Und ich muss sagen: Winifred Watson hatte es wirklich drauf! Schade, dass diese Autorin die Schreiberei mit der Geburt ihres Sohnes an den Nagel hängte.

Doch worum geht es in dem Buch wirklich? Kann ein einziger Tag wirklich auf 256 Seiten beschrieben werden?
Ja, das geht!
Jede einzelne Kapitelübschrift betrifft einen Zeitraum dieses Tages in den 1930er Jahren, der für Guinevere Pettigrew wirklich außergewöhnlich, ja fast magisch ist!
Sie, eine alternde Gouvernante um die vierzig, die befürchten muss, bald im Armenhaus zu landen, soll bei einer Miss LaFosse vorstellig werden. Statt einer Kinderschar erwartet sie dort aber eine herzliche und schillernde junge Frau, die Schauspielerin und Nachtclubsängerin ist und deren Leben so ganz anders verläuft, als die tugendhafte Miss Pettigrew das erwartet hätte.
Statt also eine Anstellung anzutreten, nimmt Miss Pettigrew die Chance wahr, die dieser Tag ihr bietet, nämlich einmal so ganz anders zu leben als sonst; wahrhaft zu leben!

Es ist eine bezaubernde Geschichte, die für die Leinwand zwar geringfügig abgeändert wurde, aber auch oder gerade in Romanform überzeugt! Hier bekommt der Leser alle Gedanken der Gouvernante wirklich mit, und auch die verschiedenen Frauenschicksale sind sehr interessant.

Miss Pettigrews großer Tag ist ein sprachlich wunderbares Werk, sprühend vor Witz und zugleich inhaltlichem Gehalt. Ich liebe den Roman und werde ihn sicherlich noch so manches Mal aus dem Regal befreien, um ihn erneut zu lesen!


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