Der Reihenstart von Witch und Wizard, Verlorene Welt, entführt den Leser in eine dystopische Welt und wurde von James Petterson und Gabrielle Charbonnet geschrieben.
Schon das Cover besticht durch die Gesichter im Feuer. Das W ist erhaben und der Flammendruck glänzt, wodurch er sich noch stärker vom schwarzen Hintergrund abhebt. Überhaupt erregte erst das Cover meine Aufmerksamkeit, sodass der Loewe-Verlag hier gut daran getan hat, eng am Originalcover zu bleiben.
In der dystopischen Welt hat die Neue Ordnung hat das Regiment übernommen, und zwar unter der Führung des Einen, der der Einzige ist. So soll alles vernichtet werden, was vom Regime für nicht gut gehalten wird, ähnlich wie im Nazideutschland des vergangenen Jahrhunderts.
Der Roman beginnt mit einer Szene, in der die beiden Protagonisten, Whitford und Wisteria Allgood, des Hochverrats angeklagt werden. Das fesselte meine Aufmerksamkeit, denn unwillkürlich fragte ich mich, was die beiden Jugendlichen gemacht hatten, um das zu verdienen. Und da aus Sicht von Whit und Wisty erzählt wird, fühlte sich schon diese erste Szene als himmelsschreiende Ungerechtigkeit an.
Zum Glück wird schon im nächsten Kapitel zurückgesprungen und von Anfang an erzählt. Whit und Wisty lernen ihre Fähigkeiten erst bei einer Begegnung mit der Neuen Ordnung kennen, und der Leser erfährt von Denunzierungen sowie dem ganzen System, das Der Eine, der der Einzige ist aufgebaut hat.
Da ich aber nichts vorweg nehmen möchte, sei nur soviel gesagt: wenn man Kindern oder Jugendlichen einen Eindruck vom Nazideutschland vermitteln möchte, ohne den direkten Schrecken durch das Geschehen in unserer eigenen Welt zu spüren, dann ist dieses Buch sehr gut geeignet!
Die von den beiden Protagonisten aus der Ich-Perspektive erzählten Kapitel bestechen auch durch die Sprache, die ich im Bereich "gehobene Jugendsprache" einordnen würde. Faszinierend sind auch die verschiedenen Welten, die nach und nach auftauchen, da hoffe ich natürlich auch auf weitere im nächsten Band.
Am Ende des Buches gibt es ein Glossar, das unter anderem verbotene Jugendsprache aufnimmt und aus Sicht der Neuen Ordnung erklärt. Witzige Idee und lohnt definitiv einen Blick!
Insgesamt kann ich Verlorene Welt trotz des vielen Lobes leider keine fünf Punkte geben. Ich denke, das liegt daran, dass ich zwar sehr ins Buch gezogen wurde, sobald ich es zur Hand nahm, aber sich bei Lesepausen nicht dieses starke Gefühl einstellte, unbedingt weiterlesen zu wollen. Ich hoffe einfach darauf, dass Band 2 mich dann noch stärker fesseln wird, denn Witch und Wizard hätte die volle Punktzahl verdient. So aber erhält der Reihenstart die immer noch sehr gute Punktzahl von vier von fünf Schnörkeln!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen