Eingetaucht den Federkiel
In der schwarzen Tinte Tiefe..
Schaben auf dem Pergament,
Wenn der Worte Schweife tanzen..
Danke, dass dein Blicke fiel
Aufs Zusammenspiel der ganzen!


Sonntag, 17. Januar 2016

[Rezension] Anne Jacobs - Die Tuchvilla


Ich habe Die Tuchvilla von Anne Jacobs eigentlich nur aufgrund von Rubys Rezension gekauft, weil meine SuB-Seelenverwandte so von dem historischen Roman schwärmte. Da dachte ich nun also, ich könne mit dem Buch nichts falsch machen - und ich behielt Recht!
Als ich anfing, zu lesen, fiel mir schon recht schnell die Dicke des Taschenbuches auf. "Puh!", dachte ich, "700 Seiten! Das schaffst du ja nie im Januar!"
Doch die Geschichte der Tuchvilla, die im Augsburg des Jahres 1913 spielt, sog mich schnell hinein in die Atmosphäre der Dienstmädchen und Herrschaften. Die Protagonistin heißt Marie und ist ein Waisenkind, das nun eine Stellung in der Tuchvilla erhält. Hier ist sie nicht "das Hausmädchen", sondern eine von vielen, muss sich erst einmal einfügen. Doch was passiert, wenn sich der junge Hausherr beginnt, für ein Dienstmädchen zu interessieren? So eine Verbindung ist alles andere als standesgemäß!
Und als wäre das noch nicht genug, gibt es Geheimnisse, die es aufzudecken gilt...

Ich möchte hier keinesfalls spoilern, weswegen es mir schwer fällt, angemessen auf die Nebenfiguren einzugehen. Aber wichtig ist mir, dass nahezu jede Nebenfigur eine eigene Geschichte aufweisen kann, die dem Leser nach und nach zumindest teilweise enthüllt wird. Sowohl auf Seiten der Herrschaft, als auch in den Reihen der Dienstboten!
Es ist eine durch und durch glaubwürdige Geschichte, die das historische Leben lebendig werden lässt und den Leser mitnimmt auf eine Reise in die damalige Zeit, mit den jeweiligen Ängsten, Hoffnungen und Gegebenheiten. Vor allem hat mich die Tuchfabrik fasziniert, weil hier Maschinen und Arbeitsabläufe detailiert beschrieben wurden, was ich unheimlich spannend finde. Die Entwicklung der Industrialisierung wird auch deutlich, wenn zum Beispiel Charaktere über den Wandel von der Kutsche zur Bahn nachdenken.

Die Tuchvilla war ein total tolles Buch, weil ich den Eindruck habe, nun reicher an Wissen zum Leben vor 100 Jahren zu sein. Mit Marie gemeinsam auf Dinge zu hoffen, mit zu fiebern und zu erleben ließ mich eine Seite nach der nächsten umblättern, sodass diese 700 Seiten binnen drei Tage verschlungen waren. Anne Jacobs' Geschichte verdient daher fünf von fünf Schnörkeln.


2 Kommentare:

  1. Hey,

    das Cover von dem Buch gefällt mir richtig gut :)!
    Und wenn dann der Inhalt noch stimmt ist es dann natürlich noch besser :D.

    Liebe Grüße
    Anie

    http://anie1990.blogspot.de

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    1. Hey,

      das stimmt, das Cover ist toll! Vor allem, weil "Die TuchVilla" auch noch schön in dunklem Lila glänzt, was man leider bei dem Bild nicht gut sehen kann. Wirkt schon echt edel! :D

      Liebe Grüße
      Julia

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