Eingetaucht den Federkiel
In der schwarzen Tinte Tiefe..
Schaben auf dem Pergament,
Wenn der Worte Schweife tanzen..
Danke, dass dein Blicke fiel
Aufs Zusammenspiel der ganzen!


Sonntag, 7. Februar 2016

[Rezension] Lucy Holliday - Couchgeflüster 1: Und dann saß Audrey Hepburn auf meiner Couch


Vor einer Weile sollten wir ja mal unsere zehn meisterwarteten Bücher für dieses Jahr nennen - Und dann saß Audrey Hepburn auf meiner Couch war für mich eines davon!
Lucy Holliday hat mich mit Cover und Klappentext derartig neugierig auf die Gespräche zwischen Libby Lomax am schlimmsten Tag ihres Lebens und ihrem Couchgeist Audrey Hepburn gemacht, dass ich das Buch einfach vorbestellen -musste-!! Und es hat sich auf ganzer Linie gelohnt!

Schon das hellblaue Cover setzt die gezeichnete Audrey gut in Szene mit ihrer Hochsteckfrisur, Perlenkette und Sonnenbrille, wie sie uns am Anfang in Frühstück bei Tiffanys begegnet. Ich habe auch zu beginn der Lektüre (nach dem Prolog) genau diesen Film gesehen, um mich einzustimmen. Und es war wirklich gut, auf diese Art die Hepburn mit ihrer typischen Sprache wieder im Ohr zu haben, als es an die Dialoge ging!
Holliday schreibt in der Ich-Perspektive wunderbar detailliert, geht auf Kleinigkeiten wie die Sprechweise oder charakteristische Kleidungsstücke ein, hat aber an anderer Stelle auch drauf, durch Auslassung ein Schmunzeln ins Gesicht des Lesers zu zaubern - denn es ist zu jeder Zeit klar, welches Wort da genau Libby nicht einfällt, oder zumindest, welchen Gegenstand sie meint!
Ihre herrlich schnodderige Art, ihr Leben zu beschreiben, wird zum Beispiel deutlich, als die gefeuerte Statistin den Geruch ihrer Couch beschreibt:
"Mir fällt nun auch auf, dass der Geruch, der von den Sofapolstern ausgeht, definitiv Eau de chien ist. Genauer gesagt, der Geruch eines Hundes, der den ganzen Morgen draußen im Regen verbracht hat und jetzt neben einem warmen Heizkörper trocknet, wobei er hin und wieder genüsslich pupst."

Auch die Nebencharaktere sind zum Teil mit wenigen Strichen skizziert und doch lebendig, ob es sich nun um eine Rezeptionistin oder Libbys Schwester handelt, sie wurden quasi vor meinem inneren Auge lebendig.

Es muss unheimlich viel Recherchearbeit gewesen sein, so viel über die Hollywoodgrößen zu wissen, die im Buch genannt werden und durch Details dazu beitragen, Libbys Welt lebendig zu machen. Seien es jetzt die Namen von Designern oder Hintergrundinformationen zum Leben des jeweiligen Schauspielers - ich habe mich manches Mal gefragt, wie viel reine Recherchearbeit Lucy Holliday hier geleistet haben muss!

Auch Libbys Familie ist... sagen wir: Speziell. In einer Zeit, in der die Bilderbuchfamilien immer weniger werden, finden sich hier wohl viele Leser wieder. Und das Hobby, das die Protagonistin mit ihrem besten Freund teilt, ist so speziell, dass ich es hier weder verraten möchte, noch je auf die Idee gekommen wäre, dass man daraus ein Hobby machen könnte!

Ihr merkt, ich schwärme so vor mich hin, ohne wirklich etwas über den Inhalt zu sagen. Das werde ich auch nicht tun, denn der Klappentext verrät ja schon, dass Audrey Libby Tipps gibt, um ihr Leben lebenswerter zu machen. Wie die aussehen, und welche Ereignisse sich im Buch überschlagen, das lest mal schön selbst! Denn das Buch ist zu gut, um durch einen Spoiler eine Möglichkeit zum Lachen zu vereiteln.

 

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