Eingetaucht den Federkiel
In der schwarzen Tinte Tiefe..
Schaben auf dem Pergament,
Wenn der Worte Schweife tanzen..
Danke, dass dein Blicke fiel
Aufs Zusammenspiel der ganzen!


Donnerstag, 25. Februar 2016

Top Ten Thursday - 10 Buchtitel mit A

10 Buchtitel mit A sind ganz schön schwierig, finde ich. Nach dem dritten Titel musste ich ernsthaft mein Bücherregal befragen....

  1. Aylar und der Clan der Bären
  2. Alles Sense
  3. Aufbruch ins Ungewisse
  4. After Passion
  5. Arkadien brennt
  6. Arkadien fällt
  7. Am großen Bärensee
  8. Auf dem Rauchberg
  9. Amber
  10. Asche und Phönix

[Rezension] Ruediger Dahlke, Irmgard Baumgartner - Das Tier als Spiegel der menschlichen Seele


Das 167 Seiten lange Sachbuch Das Tier als Spiegel der menschlichen Seele ist im Februar 2016 im Goldmann-Verlag erschienen.
Schon das Cover erweckt den Eindruck eines partnerschaftlichen Zusammenlebens zwischen Tier und Mensch, was vom Inhalt letztlich auch bestärkt wird. 
Wer Krankheit als Weg von Ruediger Dahlke kennt, dem ist der psychosomatische Umgang mit Krankheiten bekannt, den er propagiert. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass manche unbequeme Wahrheit in einer Krankheit stecken kann, wenn man bereit ist, sich deren (Be-)Deutung anzuschauen...
Im vorliegenden Buch geht es aber nicht rein um den Menschen, sondern Dahlke hat sich mit der Homöopatin und Tierärztin Irmgard Baumgartner zusammen getan, um sich die Rolle der Haustiere bei der Seelenarbeit anzusehen, genauer gesagt: Die Rolle ihrer Krankheiten.

Die beiden Autoren gehen davon aus, dass Tiere ungefiltert die Emotionen der Besitzer aufnehmen, und je krasser deren Probleme und Verleugnungsmechanismen, desto mehr leidet das Tier darunter. Nicht selten (laut Baumgartner) ist es schließlich das Tier, das krank wird, wenn der Mensch an einem Scheideweg steht oder eine Krise ignoriert. Und diese Krankheit lässt nach Aussage der beiden Autoren Rückschlüsse auf die Probleme des Tierhalters zu, da die psychosomatische Deutung zu dessen Problemen passe.

Ich finde den Ansatz sehr interessant, und das Buch war wirklich fesselnd geschrieben. Zunächst erklärt Dahlke auf 69 Seiten, wie seine Weltsicht ist, und ordnet dort auch seinen Blick auf Haustiere und Tierhaltung allgemein ein. In Teil 2 schließlich berichtet Irmgard Baumgartner von ihrem persönlichen Werdegang, bevor sie jede Menge spannende Fallbeispiele aus ihrer Praxis bringt.

Da mir wirklich nicht einfällt, was man an diesem Buch noch verbessern könnte, gebe ich ihm volle fünf von fünf Gedankenschnörkeln.


[Rezension] Kai Meyer - Sturmkönige 2: Wunschkrieg


Die 428 Seiten lange Fortsetzung von Dschinnland, nämlich Wunschkrieg, entführt den Leser wieder mit dem Teppichreiter Tarik und seiner geliebten Sabatea nach Bagdad.
Nach der erzwungenen (räumlichen?) Trennung der beiden am Ende des ersten Bandes, findet sich Tarik auf der Straße wieder. Nach wie vor macht ihm sein Auge zu schaffen, und natürlich hat er nicht vor, Sabatea schutzlos im Palast zurück zu lassen. Natürlich ist der Palast gut bewacht, aber Tarik bezweifelt, dass die Vorkosterin dort etwas anderes als eine Gefangene ist.
Und dann ist da natürlich noch das wunderbare Zauberpferd, das schon am Ende des ersten Bandes berührte. Wird es ihm gelingen, seinen Freund zu befreien?

Ich finde sehr spannend, dass im zweiten Teil mehr von den Hintergründen der Familien beider Protagonisten berichtet wird. Auch die Nebenfiguren haben viel Witz und Charme oder aber eine so düstere Aura, dass der Leser fasziniert sein muss. Meyer hat hier definitiv ein großes Talent!
Ich mag die Art, wie er hier seine Liebesgeschichte webt, die zugleich die Geschichte eines Krieges zwischen Dschinn und Menschen ist. Wer sich Antworten erhofft, warum dieser Krieg geführt wird, der bekommt sie hier auch. Vielleicht ist gerade das auch der Grund, warum ich sehr gespannt auf den dritten Teil der Trilogie bin.

Die Geschichte in der Geschichte ist einfach hochspannend und es gibt hier so viele Möglichkeiten, wie alles enden könnte, dass ich jetzt auch wirklich wissen will, wie es ausgeht!
(Und es ist verflixt schwierig, hier eine spoilerfreie Rezension zu verfassen!!!)
Lübbe hat sich bei der gebundenen Fassung auch hier wieder viel Mühe gegeben, das rötlich glänzende Leinen (?) unter dem Schutzumschlag mit silberner Prägung macht sich wirklich gut!

In jedem Fall verdient das Buch die volle Punktzahl, da es mitreißend erzählt, den Leser in ein schwungvolles (und zum Teil trauriges) Abenteuer entführt und die Charaktere vorm inneren Auge sofort lebendig werden!


[Rezension] Erich Kästner - Die Konferenz der Tiere



Dieses Jahr scheint mein Kästner-Jahr zu werden, und das ist durchweg positiv zu sehen!
Zumal gerade dieses Buch trotz seines Entstehungsjahres 1949 aktueller denn je ist...

Wenn sich Löwe Alois mit Oskar, dem Elefanten, und der Giraffe Leopold zum Abendschoppen am Tschadsee trifft, kommt über kurz oder lang die Sprache auf die Menschen, und über die ist man schnell einer Meinung: Schreckliche Leute sind das, die mit ihrer Tüchtigkeit nichts anzufangen wissen. Zwar können sie tauchen wie die Fische, fliegen wie die Adler und klettern wie die Gämsen, doch bringen sie nichts anderes zustande als Kriege, Revolutionen und Hungersnöte. Sie haben ihr Unglück verdient. 
Nur um die Kinder ist es schade. 
Die tun den Tieren so Leid, dass sie endlich etwas unternehmen wollen. 
Die erste "Konferenz der Tiere" wird einberufen und aus der ganzen Welt strömen sie zusammen, um den Frieden unter den Menschen durchzusetzen. Bald wird den Konferenzteilnehmern klar, dass sie ein paar Tricks anwenden müssen, damit die Menschen sie auch ernst nehmen.

Der ernste Tenor des Buches wird durch Kästners unnachahmlichen Humor und die tollen Zeichnungen, auf denen sehr viel zu entdecken ist, beim Lesen in den Hintergrund gerückt. Gerade Kinder haben daran viel Spaß, denn obwohl ich im Vorfeld einiges über den Entstehungszeitpunkt erzählen musste, waren die Sechstklässler mit Feuereifer dabei!
Vor allem der Löwe Alois hat eine Redensart, die immer wieder zum Grinsen oder gar Lachen brachte: "Wenn ich nicht so blond wäre, dann würde ich mich schwarz ärgern!"

Ich finde diese Geschichte mit ihren 112 Seiten nicht nur kindgerecht, sondern unheimlich aktuell.
Während des Lesens fielen mir diverse Parallelen zum aktuellen Geschehen auf: Verhandlungen, die zu nichts Konkretem führen, Kriege und Konflikte, die Erwachsene anzetteln und unter denen Kinder zu leiden haben.

Ich hatte schon vorher Hochachtung vor Kästners Werk, vor seinem sprachlichen Feingefühl, aber mit diesem Kinderbuch ist ihm etwas gelungen, was ich im Vorfeld gar nicht erwartet hatte: Ich möchte dieses Buch jedem Erwachsenen empfehlen, der auch nur im Entferntesten mit Politik zu tun hat!



Mittwoch, 24. Februar 2016

[Rezension] Sophie Jordan - Infernale


Sophie Jordan hat mich ja schon mit ihrer Firelight-Trilogie total begeistert. Aber ich muss sagen, dass Infernale nochmal neue Maßstäbe in Sachen Emotionalität für mich gesetzt hat.

Die behütet aufgewachsene Davy, eine sehr begabte Musikerin, lebt ein wunderbares Leben: ihre Eltern und ihr Bruder lieben sie, ebenso ihr Freund Zac. Doch in dem dystopischen Amerika der nahen Zukunft, das Sophie Jordan beschreibt, gibt es das HTS, das sogenannte Mörder-Gen. Routinemäßig wird inzwischen jeder Einwohner auf dieses Gen getestet, das für erhöhte Gewalttätigkeit steht.

Auf dem Klappentext steht ein Zitat aus dem Buch, das mich unwahrscheinlich neugierig auf den Inhalt gemacht hat:

Von klein auf hörte ich Wörter wie begabt. Überdurchschnittlich. Begnadet.

Ich hatte all diese Wünsche, wollte etwas werden. Jemand.

Niemand sagte: Das geht nicht.

Niemand sagte: Mörderin.


Und genauso ist das 380 Seiten lange Buch auch inhaltlich geschrieben. Davys Emotionen gingen mir unheimlich zu Herzen, da ich mich sehr mit ihr identifizieren konnte. Durch die Entdeckung des HTS-Gens bei ihr verliert sie nicht nur die Anerkennung ihrer Freunde, sondern auch ihr bisheriges Selbstbild.

Sophie Jordan hat ein unheimliches Talent dafür, nachvollziehbare Emotionen so zu schildern, dass der Leser mithofft, mitleidet. Ich hab unheimlich oft Tränen in den Augen gehabt, oder direkt richtig losgeweint. Und das hat für mich eine ganz eigene Qualität.

Und leben wir nicht auch heute schon in einer Welt der Angst vor dem Unbekannten? Vor den Möglichkeiten hinter dem Sein? Sei es, dass jemand einen persönlichen Hintergrund hat, der Angst auslöst, oder aber einfach nur einen wilden Blick, der vielleicht aus direkt erfahrenem persönlichen Leid stammt und mit demjenigen, den er anschaut, gar nichts zu tun hat...

In der Dystopie wird diese Angst auf die Spitze getrieben, Entwicklungsmöglichkeiten werden im Grunde sogar abgesprochen. Hut ab, vor all den Möglichkeiten der Selbstreflexion, die auch da drin stecken!

Großartiges Buch, liebe Sophie Jordan, das jeden einzelnen Schnörkel verdient, die ich ihm geben kann!



Sonntag, 21. Februar 2016

[BookWhisper Challenge #2] Auswertung Januar

Hallo meine Lieben,

im Januar haben wir wirklich einiges gemeinsam gelesen - Hut ab dafür!
Nur drei Teilnehmerinnen haben sich leider nicht für eine Auswertung gemeldet.

Spitzenreiterin ist Elli, mit 27 Punkten! Gefolgt von Ni Na mit 24 Punkten und mir mit 23 Punkten.
Glückwunsch dafür!
Die abfotografierte Auswertung seht ihr hier, genauso wie eure übrig behaltenen freien Lose.



Insgesamt haben wir 105 Bücher gelesen! Stark, oder? Das sind stolze 33045 Seiten!!
11 Teilnehmer haben die Hauptaufgabe geschafft, 10 den Comic und 10 weitere die vergriffene Ausgabe!

Darüber hinaus fanden 32 Neuzugänge den Weg in unsere Bücherschränke.

[BookWhisper Challenge #2] Aufgaben für den März



Hallo meine Lieben,

ich freue mich, euch heute die Aufgaben für den März verkünden zu dürfen!


Hauptaufgabe (3 Punkte):
Der März als Monat des Frühlings sorgt nicht nur dafür, dass die Blumen wieder sprießen und blühen, sondern auch für emsige Insektenaktivität!
Um die Minitiere zu würdigen, die wir meist eher als Schädling denn als nützlich erachten, suchen wir in der Hauptaufgabe ein Buch mit einem Insekt im Titel! Hier zählen sowohl das Wort "Insekt" selbst, als auch beispielsweise "Fliege", aber auch die "Spinne", die ja strenggenommen eine Arachne und kein Insekt ist.

Nebenaufgaben (je 1 Punkt):
  1. Frühling bedeutet ja nur allzu oft auch Frühlingsgefühle! Lest ein romantisches Buch, das als Liebesroman durchgehen kann (Romantasy, Chick-Lit, ...)!
  2. Da das Wetter aktuell ziemlich verrückt spielt, suchen wir als zweite Aufgabe ein Cover mit Wetter: ob Schnee, Sonnenschein oder Gewitter - alles ist möglich und alles ist erlaubt!
Zusatzaufgabe (3 Punkte):
Im Frühling gehen viele Menschen gerne spazieren und fotografieren die Natur. Wir möchten, dass ihr auch spazieren geht, und uns dafür ein Beweisfoto mitbringt. Einziger Knackpunkt: Spaziert in eine Buchhandlung und macht dann ein Foto von einer Neuerscheinung, die euch interessiert!







Sonntag, 7. Februar 2016

[Rezension] Lucy Holliday - Couchgeflüster 1: Und dann saß Audrey Hepburn auf meiner Couch


Vor einer Weile sollten wir ja mal unsere zehn meisterwarteten Bücher für dieses Jahr nennen - Und dann saß Audrey Hepburn auf meiner Couch war für mich eines davon!
Lucy Holliday hat mich mit Cover und Klappentext derartig neugierig auf die Gespräche zwischen Libby Lomax am schlimmsten Tag ihres Lebens und ihrem Couchgeist Audrey Hepburn gemacht, dass ich das Buch einfach vorbestellen -musste-!! Und es hat sich auf ganzer Linie gelohnt!

Schon das hellblaue Cover setzt die gezeichnete Audrey gut in Szene mit ihrer Hochsteckfrisur, Perlenkette und Sonnenbrille, wie sie uns am Anfang in Frühstück bei Tiffanys begegnet. Ich habe auch zu beginn der Lektüre (nach dem Prolog) genau diesen Film gesehen, um mich einzustimmen. Und es war wirklich gut, auf diese Art die Hepburn mit ihrer typischen Sprache wieder im Ohr zu haben, als es an die Dialoge ging!
Holliday schreibt in der Ich-Perspektive wunderbar detailliert, geht auf Kleinigkeiten wie die Sprechweise oder charakteristische Kleidungsstücke ein, hat aber an anderer Stelle auch drauf, durch Auslassung ein Schmunzeln ins Gesicht des Lesers zu zaubern - denn es ist zu jeder Zeit klar, welches Wort da genau Libby nicht einfällt, oder zumindest, welchen Gegenstand sie meint!
Ihre herrlich schnodderige Art, ihr Leben zu beschreiben, wird zum Beispiel deutlich, als die gefeuerte Statistin den Geruch ihrer Couch beschreibt:
"Mir fällt nun auch auf, dass der Geruch, der von den Sofapolstern ausgeht, definitiv Eau de chien ist. Genauer gesagt, der Geruch eines Hundes, der den ganzen Morgen draußen im Regen verbracht hat und jetzt neben einem warmen Heizkörper trocknet, wobei er hin und wieder genüsslich pupst."

Auch die Nebencharaktere sind zum Teil mit wenigen Strichen skizziert und doch lebendig, ob es sich nun um eine Rezeptionistin oder Libbys Schwester handelt, sie wurden quasi vor meinem inneren Auge lebendig.

Es muss unheimlich viel Recherchearbeit gewesen sein, so viel über die Hollywoodgrößen zu wissen, die im Buch genannt werden und durch Details dazu beitragen, Libbys Welt lebendig zu machen. Seien es jetzt die Namen von Designern oder Hintergrundinformationen zum Leben des jeweiligen Schauspielers - ich habe mich manches Mal gefragt, wie viel reine Recherchearbeit Lucy Holliday hier geleistet haben muss!

Auch Libbys Familie ist... sagen wir: Speziell. In einer Zeit, in der die Bilderbuchfamilien immer weniger werden, finden sich hier wohl viele Leser wieder. Und das Hobby, das die Protagonistin mit ihrem besten Freund teilt, ist so speziell, dass ich es hier weder verraten möchte, noch je auf die Idee gekommen wäre, dass man daraus ein Hobby machen könnte!

Ihr merkt, ich schwärme so vor mich hin, ohne wirklich etwas über den Inhalt zu sagen. Das werde ich auch nicht tun, denn der Klappentext verrät ja schon, dass Audrey Libby Tipps gibt, um ihr Leben lebenswerter zu machen. Wie die aussehen, und welche Ereignisse sich im Buch überschlagen, das lest mal schön selbst! Denn das Buch ist zu gut, um durch einen Spoiler eine Möglichkeit zum Lachen zu vereiteln.

 

Freitag, 5. Februar 2016

[Rezension] J.J. Blackwood - Die Rosenchroniken 1: Erwachen


Band 1 der Rosenchroniken von J.J. Blackwood, Erwachen, hat eine wunderbare Grundidee. Aber leider nur die.
Hannah verbringt mit ihrem Liebsten, Erik, einen Urlaub in Schottland. Dort treffen sie auf ein verwunschenes Schloss, dessen Erlöser Erik ist. Darin erwachen Vampire, die vor Jahrhunderten verflucht wurden, und die Vampirprinzessin übt nach Hannahs Geschmack eine viel zu starke Anziehungskraft auf Erik aus...

Schon das Titelbild des Buches gefällt mir auf den zweiten Blick nicht mehr. Hannah wirkt erstarrt und getrieben, ihre Willenskraft kommt nur in ihrer Körperhaltung zum Ausdruck. Die leicht geöffneten Lippen wirken mehr nach einem verschüchterten Weibchen als nach einer kämpferischen jungen Frau, die wir hier vor uns haben.
Die Idee hinter dem Buch gefällt mir sehr gut, der Dornröschenfluch hat hier viele verschiedene Facetten (die ich natürlich nicht verraten werde). Dennoch bleiben die Charaktere neben Hannah und einem Vampirwächter ziemlich stereotyp und ich hatte nach dem Klappentext einfach ein Buch erwartet, das romantisch sei und mich mitreißen würde.
Erwachen tut das nicht. Die Figurenkonstellation ist alles andere als durchsichtig und macht teilweise wenig bis gar keinen Sinn. Neben einem Haufen an Rechtschreib- und Grammatikfehlern hat mich das Buch im Gegenteil immer wieder verwirrt und der ärgerliche Cliffhanger am Ende machte zwar Lust darauf, den zweiten Band zu lesen, jedoch hätte ich ihn mir nicht gekauft, wenn ich ihn nicht längst gehabt hätte.

Storyidee toll, Umsetzung leider mangelhaft.


[Rezension] Graphic Novel: Jonathan Stroud / Lee Sullivan - Bartimäus: Das Amulett von Samarkand


Die 144 Seiten lange, hochwertig gestaltete Graphic Novel setzt den Roman Das Amulett von Samarkand von Jonathan Stroud gekonnt um. Lee Sullivan hat eine wunderbare Zeichentechnik, die Colorierung der Figuren ist in kräftigen Farben gehalten und vermag es wunderbar, Stimmung zu erzeugen. Auch behält er die Erzählperspektive bei, die Stroud in seinem Roman gewählt hat. Mal aus der Sicht von Bartimäus, mal aus Nathanaels Sicht.
Natürlich geht auch ein gewisser Wortwitz, den ich am Buch geliebt habe, bei dieser Umsetzung verloren. Auch Stimmungsmäßig erzählt ein Comic schneller, als es der Roman tut. Das gesteigerte Tempo störte mcih nicht, aber dem Wortwitz trauere ich schon etwas nach. Schließlich ließ mich eine Fußnote im ersten Band laut auflachen, und ich berichte noch heute von ihr, wenn man mich fragt, was das beste an Bartimäus sei.

Insgesamt ist es eine wunderbar gelungene grafische Umsetzung, lediglich mit einem halben Schnörkel Abzug durch den etwas vernachlässigten Wortwitz.



Donnerstag, 4. Februar 2016

[Rezension] C.L. Wilson - Der Winter erwacht


Der Winter erwacht von C.L. Wilson war ein Wichtelgeschenk aus der Book-Whisper-Gruppe im Dezember. Passenderweise verlangte eine Challenge im Monat Januar von mir, ein Buch mit "Winter" im Titel zu lesen.
Nun, das Wort "Winter" ist nicht nur Teil des Titels, sondern der männliche Protagonist heißt Wynter. Wynter Atrialan. Seines Zeichens Sturkopf, König von Winterfels und Anführer eines Heeres aus dem kalten Norden.
Sommergrund dagegen ist ein liebliches Land voller Wärme, und die fünf Kinder des Sommerkönigs sind allesamt mit magischen Gaben gesegnet. Als Krieg zwischen den beiden Ländern ausbricht, und die Sommerprinzessin Chamsin den Winterkönig heiraten soll, reagiert sie entsetzt und wütend - ohne zu ahnen, dass ihr ihr Trotz nichts bringen wird.

Cham und Wynter sind starke und vor allem hochinteressante Charaktere. Beide sind stur und verfügen über Magie, was sie gefährlich für den jeweils anderen macht.

Ich möchte hier nicht verraten, wie sich die Geschichte zwischen den beiden entwickelt, aber Wilson gelingt es, eine dichte Atmosphäre aufzubauen, die das Buch zu einem richtigen Pageturner macht. Ich habe mit Cham mitgefiebert, mich mit Wynter zusammen geärgert und hätte beiden manche Erfahrung nicht gewünscht. Der Winter erwacht endet zudem mit einem fiesen Cliffhanger, der mich fast in die Tischkante beißen ließ. Schließlich hatte ich mir doch einen gewissen Rahmen gesetzt für Neuzugänge im Februar...
Was soll ich sagen? Der Nachfolgeband, Wenn der Sommer stirbt, ist inzwischen eingezogen...

Der Winter erwacht ist ein großartiges Fantasy-Epos mit Kriegen, Abenteuern, Liebe und Verrat. Für maximalen Lesespaß erhält es fünf von fünf Gedankenschnörkeln.


Mittwoch, 3. Februar 2016

[Rezension] Kai Meyer - Sturmkönige 1: Dschinnland


Zur Hand genommen habe ich dieses wunderbare Buch in der Hauptsache um einer Challenge wegen: Die Aufgabe war, eine ausverkaufte Ausgabe zu lesen. Meine Wahl fiel schnell auf Dschinnland, denn ich wollte schon länger ein weiteres Buch von Kai Meyer lesen.

Zunächst war ich sehr überrascht vom Setting. Der Autor stürzt uns hinein in eine orientalische Stadt und das Leben des abgehalfterten Tarik, einem ehemaligen Schmuggler und Bändiger von fliegenden Teppichen. Seine Probleme ertränkt er im Alkohol und nichts ist ihm mehr wichtig - doch dann meldet sich sein Beschützerinstinkt und er bricht auf, um die gefährliche Reise durch die Wüste der Dschinn nach Bagdad anzutreten...

Kai Meyer webt eine dichte Geschichte mit viel Magie und Emotionen sowie tollen fantastischen Wesen, wie den Elfenbeinpferden. Die drei menschlichen Hauptfiguren haben ihre Ecken und Kanten und sind wunderbar lebendig, in all ihren zum Teil rationalen, zum Teil aber auch sehr irrationalen Entscheidungen. Tarik steht hier sehr im Mittelpunkt, was aber auch nicht schlimm ist, denn schließlich ist Dschinnland in erster Linie seine Geschichte. Er kannte die Wüste wie seine Westentasche und verbindet viele Erlebnisse mit ihr, die dem Leser immer wieder genauer beleuchtet werden. Sie machen seine Handlungen nachvollziehbar und geben dem Charakter mehr Tiefe.

Ich habe das 428 Seiten lange Buch letztlich regelrecht verschlungen und mich direkt in Band 2 gestürzt, auch wenn ich den vorerst unterbrechen musste. Aber schon jetzt freue ich mich darauf, Tariks Geschichte weiter erleben zu dürfen! Volle Punktzahl für Dschinnland für einen rasanten Fantasy-Abenteuerroman!