Eingetaucht den Federkiel
In der schwarzen Tinte Tiefe..
Schaben auf dem Pergament,
Wenn der Worte Schweife tanzen..
Danke, dass dein Blicke fiel
Aufs Zusammenspiel der ganzen!


Donnerstag, 18. Juni 2015

[Rezension] Monica Davis - Outcasts 1: Lost Island


Das 172 Seiten lange Jugendbuch von Monica Davis ist der Auftakt einer dystopischen Trilogie. In deren Zentrum stehen Kate, eine aufstrebende junge Frau, die Senatorin werden will, sowie ihre erste große Liebe, Liam. Der intelligente junge Mann schlägt sich auf die falsche Seite, sodass Kate selbst hin und hergerissen ist zwischen ihrem Pflichtbewusstsein und der Treue zum Regime sowie der Liebe zu diesem Jungen, den sie heiraten möchte.
Ein Jahr später, auf ihrem Weg zur Senatorin, muss sie "Lost Island" besuchen, eine Insel, in der die Ausgestoßenen der Gesellschaft ums Überleben kämpfen müssen. Sie soll den Rebellen "Wolf" ausspionieren - ohne zu ahnen, dass dieser niemand anders ist als ihre große Liebe...

Lost Island war für mich ein pageturner, denn Monica Davis* hat eine sehr durchdachte Welt erschaffen und lässt durch die Perspektive des allwissenden Erzählers den Leser an den Gedanken und Gefühlen ihrer Charaktere teilhaben. Ich fand total spannend, nicht nur äußere, sondern auch innere Konflikte der beiden Figuren zu erleben. Auch Kates Schock, sich an ein Leben außerhalb der Zivilisation gewöhnen zu müssen, ist nachvollziehbar geschildert. Und über all dem schwebt natürlich immer das "Was wäre, wenn" ihres Verrats.

Ich fand toll, dass immer mal wieder in Nebensätzen mehr über das Regime oder über die Familien der Figuren aufgedeckt wurde, sodass sich nach und nach eine ganze Welt vor meinem inneren Auge aufgetan hat. Darum freue ich mich auch total auf den nächsten Band und kann gar nicht erwarten, dass Moni ihn herausbringt - auch wenn ich weiß, dass gut' Ding Weile haben will!

Ihr merkt schon: Ich liebe das Buch, die Welt, die Konflikte und natürlich die Charaktere! Daher gebe ich Lost Island fünf von fünf Schnörkeln!


* Monika Dennerlein schreibt unter diesem Pseudonym

Montag, 1. Juni 2015

[Rezension] Liz Kessler - Emily 4: Emilys Rückkehr


Achtung: Band 4 einer Reihe! Spoileralarm!

Der Abschlussband der Emily-Reihe von Liz Kessler war eigentlich gar nicht mehr geplant und wurde von der Autorin nur als Resonanz auf Fanpost überhaupt geschrieben. Ich finde, man merkt dem Buch den zeitlichen Abstand zu den Vorgängern an, da Emily nicht mehr so übereifrig-kindlich wirkt. In meinen Augen liegt das vor allem an einem leicht veränderten Schreibstil der Autorin, der reifer wirkt.

Emily lebt mit ihren Eltern, Shona und Aaron auf der Runduminsel, als beunruhigende Nachrichten über die Siedlung der Meerleute bei Brightport ankommen. Baumaßnahmen der Inselbewohner gefährden Schiffriff. Emily, Shona und Aaron ziehen dorthin um, um zu helfen. (Das fand ich einen etwas zu großen Zufall, drei unterschiedliche Begründungen zu finden für die drei, aber es ist ja ein Kinderbuch...)
Werden Menschen und Meerleute es schaffen, sich zusammenzuraufen? Kann Schiffriff gerettet werden?

Emilys Rückkehr hat interessante Ansätze, gerade, wenn die Kinder sich in Emily hineinversetzen, die mit Ablehnung und Ängsten umgehen muss. Dennoch sind es mir wieder einige Zufälle zuviel. Ein Plus für das Buch ist natürlich wieder die tolle Gestaltung, die Fischer Schatzinsel hier vorgenommen hat. Erneut erfreuen golden glänzende Fischschuppen auf dem Cover und viele kleine Zeichnungen im Inneren des Buches das Auge des Betrachters.
Das Buch ist sicherlich gerade etwas für abenteuerlustige Kinder, die einen Hauch Magie mögen, sowie für alle Meerjungfrauenfans. Emilys Rückkehr erhält von mir daher solide vier von fünf Punkten!

[Rezension] Lori Handeland - Night Creatures 6: Wolfspfade


Achtung: Sechster Band einer Reihe! Spoileralarm!

Wolfspfade ist der sechste Band aus meiner Lieblingsreihe von Lori Handeland, und der 368 Seiten lange Roman spielt erneut in New Orleans. Die Privatdetektivin Anne Lockheart macht sich auf die Suche nach ihrer Schwester Kate, die in einem Jazzclub namens Rising Moon zuletzt gesehen wurde.
Dort angekommen quartiert sie sich in eben jenem Club im French Quarter ein und fühlt sich zu ihrem Chef, John Rudolfo, hingezogen. Der begnadete Musiker verschwindet aber immer wieder des Nachts.
Welches Geheimnis steckt dahinter? Und wird sie ihre Schwester aufspüren können?

Handeland webt die unheimlich dichte Geschichte der Vorgänger weiter, und langsam festigt sich in mir der Wunsch, einmal nach New Orleans zu reisen. Wolfspfade bietet Begegnungen mit schon bekannten Charakteren sowie einige lose Fäden für die nächsten Bände - ich bin dermaßen gespannt, wie es weitergehen wird!

Für mich war Band sechs wieder ein richtiger Pageturner, den ich kaum aus der Hand legen konnte! Die Geschichte von Anne ist von Schuldgefühlen geprägt, die ihr schwer zu schaffen machen, und John Rudolfo ist einfach.... Um nicht zu spoilern, sage ich einfach: Macht euch selbst ein Bild!

Ich wünschte einzig und allein, sie hätten den englischen Titel gelassen.... Rising Moon bzw. Wolfspfade bekommt von mir für die begeisternde Story fünf von fünf Punkten!

[Rezension] Jessica Martinez - Virtuosity


Der Roman Virtuosity - Liebe um jeden Preis von Jessica Martinez ist im Boje-Verlag erschienen und 249 Seiten lang. Schon das Cover ist wunderschön, der Schriftzug Virtuosity ist erhaben und glänzt, wenn das Licht darauf fällt. Die Geige als wichtiger Gegenstand steht im Vordergrund, dahinter, scheinbar in Gedanken versunken, das Gesicht der Protagonistin Carmen.
Die Siebzehnjährige ist ein Star in der Klassikwelt und mit ihrer Geige schon in vielen Konzerthallen aufgetreten. Ein sehr wichtiger Wettbewerb steht kurz bevor, und Carmen bekommt ihre Nervosität vor Auftritten nur noch mit Tabletten in den Griff. Zusätzlich zu all dem Stress lernt sie ihren ärgsten Konkurrenten, Jeremy King, näher kennen und fühlt sich zu ihm hingezogen.
Was soll sie tun? Sich auf den Wettbewerb konzentrieren oder auf die aufkeimende Liebe? Und haben Gefühle bei all der Konkurrenz überhaupt eine Chance?

Die Autorin, Jessica Martinez, hat mich schon vor dem eigentlichen Buch berührt, nämlich durch die Widmung. 
"Für meine Eltern, Gary und Wendie Low, 
die mir beigebracht haben, 
die Musik und das Leben zu lieben."
Diese warmherzigen Worte kann ich vollkommen nachfühlen, da auch meine Eltern mich immer in der Liebe zu Musik und Kunst unterstützt haben.

Positiv gestimmt begann ich also zu lesen und schlitterte in eine dramatische Szene, aus Carmens Sicht geschildert, hinein, deren Anfang erst danach erzählt wurde.
Martinez schreibt einfühlsam und schafft es, die Hoffnungen und Ängste des jungen Mädchens emotional und nachvollziehbar zu schildern. Die dominante Mutter, die zugleich ihre Managerin ist, ist Carmens wichtigste Bezugsperson, wobei auch ihre unmusikalischer Stiefvater sowie ihre Privatlehrerin Heidi eine wichtige Rolle spielen.

Im Grunde dreht sich das packend geschriebene Buch darum, selbst Entscheidungen zu treffen. Gerade der Umgang mit den Tabletten und der Tanz auf dem Drahtseil der Gefühle machen das Buch absolut lesenswert und für mich zu einem der bisherigen Jahreshighlights!
Daher erhält Virtuosity von mir fünf von fünf Schnörkeln und eine klare Leseempfehlung, nicht nur für Jugendliche und Junggebliebene!

[Rezension] Jade MacQueen - The Diamond Guys 3: Jared


Achtung: Dritter Band einer Reihe! Spoilergefahr!

Im dritten Band der Diamond Guys steht Jared alias Snake im Zentrum. Wieder ist das Cover im gleichen Stil gestaltet wie die Vorgänger, das Grün gefällt mir farblich sehr gut. Auch im Inneren ist die Struktur gleich, da im Epilog zunächst Jared vorgestellt wird, bevor dann Mary Cooper davon erzählt, wie sie zu ihrem Cousin Angelo zieht und sich dadurch mit dessen Mitbewohner Jared auseinandersetzen muss.

Die 228 Seiten habe ich in einem Rutsch gelesen, der tätowierte Frauenheld hat Charme, und auch Mary ist sympathisch und hat Ecken und Kanten, sowie eine sehr bewegte Vorgeschichte mit weitreichenden Auswirkungen auf die aktuelle Geschichte.
Vielleicht hat jemand schon zur Bewertung geschielt und fragt sich, warum ich, die ich Ecken und Kanten und Vorgeschichten mag, dann nur vier statt fünf Punkten vergebe.
Die Antwort ist simpel: Ich habe weniger gelacht als bei den beiden Vorgängern, und darüber hinaus hätte ich mir mehr Interaktion zwischen Jared und Mary gewünscht. Es gab manche Zeitrafferstellen, bei denen es schön gewesen wäre, einiges an Charakterentwicklung mitzubekommen. Denn beide Charaktere machen Fortschritte auf unterschiedlichen Gebieten.

Der Erzählstil gefiel mir aber auch im dritten Band sehr gut, und ich bin jetzt schon gespannt, wie es weitergehen wird! Ich habe dann auch die Hoffnung, dass Jared und Mary wieder dabei sind.
Jared erhält von mir vier von fünf Schnörkeln für eine solide Liebesgeschichte im Stripper-Milieu!

[Rezension] James Patterson - Witch & Wizard 1: Verlorene Welt


Der Reihenstart von Witch und Wizard, Verlorene Welt, entführt den Leser in eine dystopische Welt und wurde von James Petterson und Gabrielle Charbonnet geschrieben.
Schon das Cover  besticht durch die Gesichter im Feuer. Das W ist erhaben und der Flammendruck glänzt, wodurch er sich noch stärker vom schwarzen Hintergrund abhebt. Überhaupt erregte erst das Cover meine Aufmerksamkeit, sodass der Loewe-Verlag hier gut daran getan hat, eng am Originalcover zu bleiben.

In der dystopischen Welt hat die Neue Ordnung hat das Regiment übernommen, und zwar unter der Führung des Einen, der der Einzige ist. So soll alles vernichtet werden, was vom Regime für nicht gut gehalten wird, ähnlich wie im Nazideutschland des vergangenen Jahrhunderts.

Der Roman beginnt mit einer Szene, in der die beiden Protagonisten, Whitford und Wisteria Allgood, des Hochverrats angeklagt werden. Das fesselte meine Aufmerksamkeit, denn unwillkürlich fragte ich mich, was die beiden Jugendlichen  gemacht hatten, um das zu verdienen. Und da aus Sicht von Whit und Wisty erzählt wird, fühlte sich schon diese erste Szene als himmelsschreiende Ungerechtigkeit an.

Zum Glück wird schon im nächsten Kapitel zurückgesprungen und von Anfang an erzählt. Whit und Wisty lernen ihre Fähigkeiten erst bei einer Begegnung mit der Neuen Ordnung kennen, und der Leser erfährt von Denunzierungen sowie dem ganzen System, das Der Eine, der der Einzige ist aufgebaut hat.
Da ich aber nichts vorweg nehmen möchte, sei nur soviel gesagt: wenn man Kindern oder Jugendlichen einen Eindruck vom Nazideutschland vermitteln möchte, ohne den direkten Schrecken durch das Geschehen in unserer eigenen Welt zu spüren, dann ist dieses Buch sehr gut geeignet!

Die von den beiden Protagonisten aus der Ich-Perspektive erzählten Kapitel bestechen auch durch die Sprache, die ich im Bereich "gehobene Jugendsprache" einordnen würde. Faszinierend sind auch die verschiedenen Welten, die nach und nach auftauchen, da hoffe ich natürlich auch auf weitere im nächsten Band. 
Am Ende des Buches gibt es ein Glossar, das unter anderem verbotene Jugendsprache aufnimmt und aus Sicht der Neuen Ordnung erklärt. Witzige Idee und lohnt definitiv einen Blick!

Insgesamt kann ich Verlorene Welt trotz des vielen Lobes leider keine fünf Punkte geben. Ich denke, das liegt daran, dass ich zwar sehr ins Buch gezogen wurde, sobald ich es zur Hand nahm, aber sich bei Lesepausen nicht dieses starke Gefühl einstellte, unbedingt weiterlesen zu wollen. Ich hoffe einfach darauf, dass Band 2 mich dann noch stärker fesseln wird, denn Witch und Wizard hätte die volle Punktzahl verdient. So aber erhält der Reihenstart die immer noch sehr gute Punktzahl von vier von fünf Schnörkeln!