Eingetaucht den Federkiel
In der schwarzen Tinte Tiefe..
Schaben auf dem Pergament,
Wenn der Worte Schweife tanzen..
Danke, dass dein Blicke fiel
Aufs Zusammenspiel der ganzen!


Donnerstag, 21. Januar 2021

Book Whisper Challenge 2021 Januar

 


Die wundervolle Ruby bietet auch in diesem Jahr wieder ihre Lesechallenge an.

Da mein SuB zu Jahresbeginn bei 885 ungelesenen Büchern stand, hab ich mir für dieses Jahr vorgenommen, zwei Abbaustrategien zu verfolgen. Nummer 1: Ich sortiere für jedes neu einziehende Buch eines aus, ganz egal, ob der Neuzugang gekauft oder geschenkt wurde. Nummer 2: Ich lese und lese und lese!

Zumindest Strategie Nummer 2 klappt sehr gut, weshalb ich (Stand 21.1.) in diesem Monat schon 8 Bücher gelesen habe, Tendenz steigend. Weil aber eines ein eBook war (das nicht zum SuB zählt) und ein anderes ein ReRead, hat sich der SuB auf 879 verkleinert. Immerhin.


Am 10. Januar habe ich die Book Whisper Challenge für diesen Monat bereits beendet! Ein guter Start ins neue Jahr!


Habt ihr die drei Bücher schon gelesen? 

Und ist euch aufgefallen, dass zwei der drei Bücher auf meiner "21 für 21"-Liste stehen?


Herzliche Grüße!

Samstag, 9. Januar 2021

Meine 21 Bücher für 2021

Zum neuen Jahr suche ich mir gerne Bücher aus, die ich in diesem Jahr lesen möchte.

In Anlehnung an eine BuJo-Challenge sind es 21 geworden, die ich euch hiermit vorstellen möchte. Sobald eines gelesen ist, hake ich es ab - und rezensiere es für euch. Die Verlinkung erfolgt dann hier, sobald die Rezension online ist.


  • Nevernight. Die Prüfung (Jay Kristoff)
  • Das Lied der Krähen (Leigh Bardugo)
  • Beobachtungen aus der letzten Reihe (Neil Gaiman)
  • Ein Schatz aus Papier und Magie (Traci Chee)
  • Sofia und Gideon (Amie Kaufman / Meagan Spooner)
  • Scythe. Die Hüter des Todes (Neal Schusterman)
  • The Belles. Schönheit regiert (Dhoniell Clayton)
  • Das Mädchen, das den Mond trank (Kelly Barnhill)
  • Ein Buchladen zum Verlieben (Katarina Bivald)
  • One last song (Nicole Böhm)
  • Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit (Charlotte Roth)
  • Madly (Ava Reed)
  • Palace of glass (C.E. Bernard)
  • Auf immer gejagt (Erin Summerhill)
  • Anouks Spiel (Akram El Bahay)
  • Amrita (Aditi Khorana)
  • Wenn ich die Augen schließe (Ava Reed)
  • Tell me no lies (A.V. Geiger) :white_check_mark:
  • Die verlorene Rezeptur (Tanja Voosen)
  • Herzfaden (Thomas Hettche)
  • Josephine Baker (Mona Horncastle)

Welche dieser Bücher habt ihr gelesen? Verlinkt mir gerne auch eure 21 Bücher für dieses Jahr!

Herzliche Grüße,
Julia

Mittwoch, 8. April 2020

[Rezension] Felicity Gallant und das Auge des Sturms

Dies ist kein Kinderbuch.


Hä? Aber es sieht doch so aus!
Stimmt.
Und dennoch ist es aus meiner Sicht völlig ungeeignet für die Zielgruppe der Elfjährigen.
Warum das so ist, erzähle ich euch hier.

Achtung: Diese Rezension enthält massive Spoiler und Zitate aus dem Buch!


Dieses Buch sollte für mich etwas Positives gegen den Corona-Blues sein. Doch dann wurde es ein absoluter Aufreger. Ich habe nur durchgehalten, um euch von diesem angeblichen Kinderbuch erzählen zu können.


Zahlen, Daten, Fakten


Entgegen meines eigentlich möglichen Lesetempos habe ich 7 Tage für 314 Seiten gebraucht, ohne parallel zu lesen. Es ist das erste von zwei Büchern, 1. Auflage 2012, geschrieben von Melanie Welsh und übersetzt von Peter Knecht. Es enthält 3 interne Bücher, 23 Kapitel, ein Vorspiel und ein Nachspiel.
Momente, in denen ich kurz davor stand, das Buch abzubrechen: 17.

Klappentext


Im verschlafenen Städtchen Wellow passiert einfach nichts Aufregendes. Dabei wünscht sich Felicity Gallant sehnlich, einmal ein richtiges Abenteuer zu erleben. Als ein rätselhafter Fremder auftaucht, der ihr ein altes Buch und einen geheimnisvollen Gegenstand überreicht, geht Felicitys Wunsch plötzlich in Erfüllung. Kurz darauf legt die sagenumwobene "Sturmwolke" im Hafen an und es geschehen bedrohliche Dinge! Aber was hat das alles mit Felicity zu tun? Wird es ihr gemeinsam mit ihren Freunden gelingen, die Geheimnisse von Wellow zu ergründen?

Inhalt und Stimmung im Buch


Wenn man den Klappentext anschaut, erwartet man eine Abenteuergeschichte  mit Magie und Freundschaft.
Zu Beginn kann man auch noch glauben, genau das zu bekommen. Das Vorspiel machte neugierig. Von falschen Entscheidungen war die Rede, von Reichtümern und von Bedauern. Und dann begann das erste Kapitel, das erst gewisse Solidarität mit Felicity aufbaut, um sie dann als Opfer von familiärer Diskriminierung zu kennzeichnen. Felicitys Mutter sagt zu deren kleinen Schwester Poppy: "Jemanden, de so hübsch und begabt ist wie du, finden sie nicht so leicht ein zweites Mal." Auf deren Vorschlag, auch Felicity solle sich bewerben, entgegnet die Mutter: "Ja, versuchen könntest du es immerhin." (Und ja, das ist auf Seite 17 genauso abgedruckt!)
Die erste richtige Beschreibung unserer Protagonistin finden wir anschließend: "Trotzdem, manchmal fand sie es doch ein bisschen unfair, zu groß für ihr Alter zu sein und noch dazu stämmig und lange braune Haare zu haben, die sich nicht gern von Spangen bändigen ließen." (S. 17)
Klar, diese offenbare Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper könnte für beginnende Teenager mehr oder weniger normal sein. Sie wird allerdings - und das ist das Üble an diesem Buch - fast durchgängig von ihrem Außenfeld bestärkt. 
Ihre Schulkameraden schlagen ihr den Rock hoch, kippen ihre Tasche aus und lästern über ihre Figur. Und als sei das nicht schon schlimm genug, erlebt Felicity am Ende des ersten Kapitels auch noch eine Demütigung durch ihre Lehrerin. Ausgewählt, an einem Wettbewerbstag beim Segeln auszuhelfen, kommentiert diese Felicitys Rückversicherung, ob das denn wirklich gehen würde, mit den Worten: "So wie es aussieht, wird der Wind auffrischen; da kann es nicht schaden, ein bisschen zusätzliches Gewicht im Boot zu haben." (S. 24)
Am Ende des ersten Kapitels ist also klar, dass Felicity wirklich niemanden hat, auf den sie sich verlassen kann. Nun könnte man damit rechnen, dass sich aus dieser denkbar ungünstigen Ausgangslage (ähnlich wie bei Harry Potter) mit wundersamer Fügung und Magie etwas machen lässt - Felicity hat zwei Gegenstände bekommen, die sie sehr beschäftigen.
Allein, diese Hoffnung stirbt.
Hatte ich als Leserin zunächst angenommen, dass die Botschaft des Buches vielleicht am Ende lauten sollte, dass das Gewicht eines Menschen egal ist oder (abgeschwächt) innere Werte mehr zählen, so wurde das im Verlaufe des Buches immer unwahrscheinlicher.
DIESER Erzählstimme Marke Bodyshaming hätte ich rein gar nichts mehr in dieser Richtung geglaubt. So wird eine Nebenfigur (die sich die Autorin nebenbei bemerkt einfach hätte sparen können, denn dieser Handlungsstrang ist rein gar nicht relevant für die Handlung) wiefolgt beschrieben: "Mrs Usage war ein Monstrum von einer Frau, ein wahrer Fleischberg, bei dessen Anblick man sich unwillkürlich fragte, wie viel ein Mensch in sich hineinstopfen musste, um so auszusehen." (S. 67)
Lasst es euch mal auf der Zunge zergehen: Da liest ein Kind nicht nur, dass die stämmige Protagonistin ständig ausgegrenzt wird, dass Lehrpersonen (die ja einen gewissen Respekt hervorrufen und vermutlich als glaubwürdige Personen gelesen werden) sie auf zusätzliches Gewicht reduzieren dürfen und dass andere Menschen sich offenbar beim Anblick von fülligeren Personen regelrecht ekeln müssen - NEIN, das Kind wird all dies auf sich und sein eigenes Körpergefühl beziehen!
Eine Nebenfigur, Henry, wird ebenfalls als stämmig beschrieben, und ist im Folgenden immer nur "der dicke kleine Junge". Die beiden Ausgegrenzten finden sich als Zwangsgemeinschaft zusammen und von einer richtigen Freundschaft, wie sie der Klappentext verspricht, kann hier nicht die Rede sein. Henrys (armes) Elternhaus mit den vielen Menschen wird zum Zufluchtsort für Felicity (worin ich eine weitere Potter-Parallele sehe). 
Die Antagonistin manipuliert alle in ihrem Umfeld so, dass nur Felicity bemerkt, was eigentlich vor sich geht. Die "nahen" Erwachsenen verhalten sich lieblos oder blicken nichts.
Ansonsten gibt es immer wieder verschiedene Erzählstränge, die zum Teil völlig unvermittelt auftauchen, oder auch gänzlich überflüssig sind. Eine richtige Verbundenheit zu den Figuren kam bei mir nicht auf.

Achja, und dann werden innerhalb von zwei Sätzen drei Menschen in eine enge Freundschaft verwandelt. Yay. Weil die Autorin es aufgeschrieben hat, glaube ich es. Das mache ich nämlich immer so.

Halten wir fest: Eine mystische Gestalt kommt ins Dorf, was dem Lesenden sofort auf dem Silbertablett präsentiert wird, und die Protagonistin blickt es im Grunde erst ganz am Ende.

Ach, und noch ein Schmankerl: Sobald Felicity sich "hübsche" Kleidung anzieht, wird ihre Schultasche nicht mehr ausgekippt. Dadurch, dass sie ein junger Mann im Auto abholt, wächst ihr sozialer Status und sie bekommt "Hochachtung" entgegengebracht.
Hallo?! Was zum Henker soll denn an dieser Stelle vermittelt werden?! Vorzeitige Sexualisierung? Das Bild, dass man ohne Verehrer aber nichts wert sei? 

Als wäre all das, vor allem das permanente Bodyshaming, nicht schon schlimm genug und gepaart mit dem sehr durchsichtigen Handlungsstrang auch wirklich Grund genug, das Buch einfach wegzulegen - haltet euch fest: Es kommt wirklich noch schlimmer!
Dieses Buch vermittelt dem Lesenden: Neugeborene oder Babies allgemein seien unverwundbar!
Das ist jetzt ein richtig fetter Spoiler, aber ich finde das Thema zu wichtig, um diesen Spoiler zu unterschlagen!
Zusammengefasst: Wir wissen als Lesende schon seit Beginn des Buches, dass die Herrin des Windes die dritte Tochter einer Familie holen kommt. Wir wissen ebenfalls, dass die Mutter von Felicity schwanger ist. Wir wissen also, dass da Gefahr droht.
Dann wird das Baby geboren - natürlich mit der Herrin zusammen im Kreissaal, während der Vater nicht da ist. Kurz darauf marschiert die Herrin mitsamt der Neugeborenen zum Schiff, um sich wieder vom Acker zu machen. Felicity sieht sie, will die Entführung verhindern (echt toll, dass du angeblich das Buch auswendig kannst, aber DAS nicht hast kommen sehen), und folgt der Herrin aufs Boot.
Blabla, Showdown, Kampf - DANN: Eine Explosion! Hier muss ich doch mal zitieren, um euch das Ausmaß klarzumachen. Also: Felicity hat das neugeborene Baby (jetzt maximal zwei Stunden alt) auf dem Arm.
"Dann zerriss eine ungeheure Explosion die Luft. Die Wucht der Druckwelle, die übers Deck fegte, warf alles um, was ihr im Weg stand. Felicity wurde auf den Boden geschleudert, Henry warf sich über sie und das Baby, um die beiden zu schützen. Das Schiff stampfte und krängte heftig. Alles, was nicht festgezurrt war, flog oder rollte über Bord. Die Spieren in der Takelage knallten gegeneinander, Holzsplitter regneten herab. Felicity umklammerte das Baby und Henry mit geschlossenen Augen." (S.297)
Seht ihr es vor euch? Nochmal in Zeitlupe. Das Baby - unterstellen wir ihm, es sei friedlich - ist bei seiner Schwester auf dem Arm. Dann bekommt es eine Druckwelle in voller Kraft ab, da seine Schwester ja auf den Rücken geschleudert wird. Schleudertrauma: Baby tot.
Das Baby knallt im Arm seiner Schwester auf den Rücken, vermutlich hält die Größere vor lauter Schreck richtig fest und drückt zu. Schleudetrauma: Baby zweimal tot.
Henry - ihr erinnert euch: der "kleine Dicke" - wirft sich (WIRFT sich) auf das Baby und Felicity. Alle Knochen Matsch: Baby das dritte Mal tot.

In diesem Buch aber überlebt das Baby völlig unversehrt!
Wir haben ernsthaft ein erzwungenes Friede-Freude-Eierkuchen-Ende, das an keiner Stelle wirklich glaubwürdig ist!

Versteht ihr jetzt, warum ich sage: "Dies ist kein Kinderbuch"? Ein Kinderbuch vermittelt ein positives Lebensgefühl, stärkt das Selbstbewusstsein von Kindern und nutzt den Glauben an Magie, um etwas Positives zu erschaffen oder angenehmes Gruseln zu erreichen. Hier habe ich mich nur vor der Erzählstimme und den willkürlichen Sprüngen zwischen den durchsichtigen Handlungssträngen gegruselt.




Montag, 2. März 2020

[Rezension] Shadow Falls Camp 1 - Geboren um Mitternacht




Mein Jahr startete mit dem Buch Geboren um Mitternacht von C. C. Hunter (ein Pseudonym der Fantasy-Autorin Christie Craig aus den USA).



Zahlen, Daten, Fakten

Gelesen habe ich das Buch innerhalb von vier Tagen mit jeweils wenig Zeit, was wohl deutlich zeigt, wie sehr der Reihenauftakt mich gepackt hat! 

Am 21.06.2012 erschien das 512 Seiten lange Buch als Taschenbuch in Deutschland und wurde von Tanja Hamer übersetzt.
Im ersten Band tauchen Menschen, Feen, Vampire, Werwölfe und Hexen als Wesenheiten auf,  von Göttern Abstammende werden erwähnt - insgesamt gibt es also (bisher) 6 Bevölkerungsgruppen.


Klappentext

Sie hat keine Ahnung, wer sie ist und welche Kräfte in ihr stecken.
In Kylies Leben geht alles schief: Ihre Eltern lassen sich scheiden, ihr Freund hat Schluss gemacht, und ihre Mutter schickt sie auch noch in ein Sommercamp. Doch Shadow Falls ist anders: Hierher kommt nur, wer übernatürliche Kräfte hat - Feen, Vampire, Gestaltwandler und Werwölfe. Auch Kylie soll besondere Fähigkeiten haben - wenn sie nur wüsste, welche ...
Doch plötzlich wird das Camp bedroht. Nur, wenn sie alle ihre besonderen Kräfte gemeinsam einsetzen, werden sie die übermächtigen Feinde besiegen können.


Inhalt

Aus Kylies Perspektive wird in dritter Person erzählt, wie sie im Shadow Falls Sommercamp landet und was sie dort erlebt. Nach außen hin für schwererziehbare Jugendliche eingerichtet, handelt es sich dabei um ein Camp für eben jene Wesenheiten, die keine Menschen sind. Und Kylie wüsste wirklich gerne, was für ein Wesen sie selbst ist!
Nebenbei hat die Sechszehnjährige auch noch typische Pubertätsprobleme wie Verliebtheit und Trennung, Freundschaft und Identität zu bewältigen.
Als das Camp in Probleme gerät, bleibt Kylie fast nichts anderes übrig, als zumindest mit ihren Mitbewohnerinnen einen Schulterschluss zu machen ...


Stimmung im Buch

Kylie ist zu Beginn verständlicherweise überfordert von all den neuen Eindrücken. Durch mehr oder weniger liebenswerte Nebenfiguren wie eine Vampirin, eine Hexe und einen Werwolf (den liebe ich besonders) kommt Kylie immer wieder an die Grenzen dessen, was sie kennt, und muss lernen, sich auf andere und diese neue Welt einzulassen.
C. C. Hunter versteht es meisterhaft, die Lesenden zu fesseln! Nahezu kein Kapitel endet ohne Cliffhanger. Ich persönlich konnte mich wunderbar einlassen: Auf die verschiedenen Gruppierungen mit ihren jeweiligen Eigenheiten, auf das Camp und seine Geschichte sowie auf Kylies verkorkste Familie.
Orte werden von Hunter so beschrieben, dass zugleich mit dem inneren Bild ein Gefühl entsteht. Von Sicherheit und Idylle bis hin zu Beklemmung.
Ab und zu hebt Kylie in ihren Gedanken den moralischen Zeigefinger, wodurch sie ihre eigenen Moralvorstellungen preisgibt und sich von anderen abgrenzt. Für Band 2 wünsche ich mir, dass dieser innere Kompass auf die Probe gestellt wird!


Diversität

Mir sind im Buch nur heterosexuelle Love Interest's begegnet, was ich ein bisschen schade fand. 
Die Altersspanne der Figuren bewegt sich hauptsächlich im Bereich der 16-Jährigen bis hin zu jungen Erwachsenen, aber auch Kylies Eltern sowie ihre verstorbene Großmutter werden thematisiert. Repräsentiert fühlen sich Leser*innen über 50 aber schätzungsweise nicht. Auch Kinder tauchen nicht auf.
Die verschiedenen Wesengruppierungen haben jeweils eine eigene Kultur und zum Teil übergreifende Mythen, was ich toll finde. Gleichzeitig wird eine Abschottung und zum Teil Verfeindung mit anderen Gruppen beschrieben, was sich zwar realistisch anfühlt, meinem Ideal aber nicht einmal ansatzweise entspricht.
Was lesbare Ethnizität angeht, so gibt es eine Campleiterin namens Sky Peacemaker, die schwarze  Haare und schwarze Augen haben soll und dem Namen nach zu den indigenen Völkern Amerikas gehören könnte. Sie kleidet sich als Goth und über ihren kulturellen Hintergrund wird darüber hinaus nichts bekannt. Des Weiteren ist eine asiatisch gelesene Jugendliche eine wichtige Nebenfigur, deren Familie ebenfalls thematisiert wird. An andere People of Colour mit beispielsweise schwarzer Hautfarbe kann ich mich nicht erinnern.
Im Buch finden sich durchaus Gruppen mit bestimmten Styles wie Goths oder Leute im Ethno-Look. Allerdings wird diese Information nicht mit bestimmten Lebenseinstellungen verbunden transportiert, die Figuren handeln durchweg wie privilegierte Personen.
Behinderungen werden nicht im Buch abgebildet.
Kylie leidet unter Panikattacken und befindet sich in ärztlicher Behandlung. Letzteres finde ich sehr gut, weil Protagonist*innen sich häufig genug in Büchern oder Filmen keine Hilfe holen. [Achtung, Spoiler! Zum Lesen markieren!] Kylies Attacken werden im Laufe des Buches erklärt und für die Sechzehnjährige dadurch besser zu bewältigen. Daher ist meiner Meinung nach eine Chance vertan worden, einfühlsam vom Umgang mit solchen Einschränkungen zu erzählen und Lesenden Mut zu machen, wenn es ihnen selbst so ergeht. Erklärungen reichen nun einmal nicht, man braucht eigene Strategien.
In Punkto Neurodiversität gibt es immerhin eine wichtige Nebenfigur mit Legasthenie. [Spoiler!] Diese Figur hat als persönliche Aufgabe erhalten, die Legasthenie zu überwinden, worunter sie sehr leidet. Identifikationspotenzial über ein Unzulänglichkeitsgefühl ist beim Lesenden also vorhanden, mir fehlt allerdings ein "Du bist gut so, wie du bist".


Zielgruppen

Dieses Buch ist etwas für Leserinnen und Leser, die ...
... gerne mystische Plots mögen
... die Selbstfindung und Identitätskrisen spannend finden
... die Lust auf ein Jugendbuch mit dieser typischen Internatsatmosphäre haben
... Romantasy lesen wollen
... die ein spannendes und witziges Buch schätzen.


Fazit

Für mich war das Buch genau das Richtige, um in ein neues Lesejahr einzutauchen!
Dass die unterschiedlichen Wesenheitengruppen eigene Rituale haben, finde ich richtig toll! Auch die Themen Trennung, Liebe, Umgang mit Ängsten und Selbstfindung lese ich sehr gerne.
Kylie ist mir als Protagonistin richtig sympathisch, das Buch lebt aber auch von Geheimnissen und toll gezeichneten Nebenfiguren und ich will ganz unbedingt und jetztsofortgleich wissen, wie es weitergeht!
Mein Bauchgefühl direkt nach dem Lesen waren volle fünf Schnörkel. Allerdings gibt es einen wichtigen (und spoilernden) Grund für einen Abzug, sodass Geboren um Mitternacht viereinhalb Schnörkel erhält.




Und hier noch im Nachgang der Spoiler für all jene, die wissen wollen, warum es Punktabzug gibt:
Es gibt eine gewisse Tradition, in der marginalisierte Gruppen den Bösewicht stellen. Im Disneyfilm Aladdin wird Dschaffar durch den Lidstrich und seine Art häufig als schwul gelesen, selbiges trifft auf Scar im König der Löwen zu, der noch dazu der einzige braune Löwe im Rudel ist.
Dass nun am Schluss herauskommt, dass Sky Peacemaker die (erzwungene) Verräterin ist, macht wieder eine marginalisierte Figur zur Helferin des Bösen.

Sonntag, 1. März 2020

BookWhisper Challenge 2020 - März

Ich könnte mich ja einerseits mit 16 gelesenen Büchern in den ersten beiden Monaten zurücklehnen und sagen: "SuB-Abbau? Läuft!", aber leider wäre das eine falsche Aussage.
Wenn es danach geht, wie viele Bücher bei mir eingezogen sind, muss ich noch ein bisschen was lesen, um wieder bei null zu starten. In diesem Sinne: Auf in den März!


Rubys Aufgaben sind diesmal sehr kämpferisch:

1. Lies ein Buch mit einem Schwert auf dem Cover.
geplant: Anouks Spiel von Akram El-Bahay
oder: Four Dead Queens von Astrid Scholte

2. Lies ein Buch in dem viel Blut fließt.
geplant: Sturm über roten Wassern von Scott Lynch (Locke Lamora 2)

3. Lies ein Buch in dem das Thema Sterben eine Rolle spielt.
geplant: Blüte der Ewigkeit von Leni Wambach (Die Jahresprinzessin 1)
oder: Entführt in der Dämmerung von C.C. Hunter (Shadowfalls Camp 3)

Zusatzaufgabe

Bastel ein Lesezeichen speziell zum Monatsthema.



Freitag, 28. Februar 2020

Mein Blog und ich - Lesende sind gefragt!

Hallo zusammen,

mich hat #WirlesenFrauen sehr inspiriert. Ich reflektiere nicht nur mein Leseverhalten, sondern habe auch darüber nachgedacht, wie ich im Alltag damit umgehen will.
Da mein Blog zum Alltag gehört, werde ich ab sofort Autorinnen auch bei der jeweiligen Rezension in Form eines Fotos sichtbar machen (sofern es das gibt).
Wie geht es euch damit? Habt ihr Lust, auch mal Interviews mit Autorinnen hier zu lesen?

Dann hab ich jetzt, Ende Februar, festgestellt, dass ich schon 16 Bücher gelesen habe (das sind die, die im Bild Farbe haben). Bislang ist keines davon rezensiert, aber alle sind unmittelbar nach dem Lesen in mein (gekauftes) Buchjournal eingezogen - mit Bewertung und einzelnen Punkten, die ich dann in den Rezensionen hier nutzen kann. Das Buch gefällt mir von der Aufteilung her so gut, dass ich diese vermutlich nach dem Füllen auf ein neues Notizbuch anwenden werde, um dann dort genauso weitermachen zu können.
Möchtet ihr einen Einblick in dieses Journal haben? Schreibt's in die Kommentare!

Von meinen Fortschritten bei der BookWhisper Challenge bin ich sehr begeistert, und auch die Lesechallenge in der Schreibnacht geht richtig gut voran. 14 von 20 Punkten hab ich bereits erfüllt, sodass ich mich dort bald mit Fug und Recht den @Roaring-20s zugehörig fühlen darf!

Wie sieht es eigentlich mit Übersichtsposts wie "Buch-Neuzugängen" aus? Möchtet ihr sowas lesen oder eher nicht?

Ich freue mich sehr, wenn ihr mir Rückmeldungen da lasst! Gerne auch mit Themenvorschlägen, mit denen ich mich hier näher befassen könnte.

Herzlich,
Julia


PS: Da auf dem Bild nicht jeder Titel gut zu lesen ist, hier eine Leseliste in der Reihenfolge!

  • Geboren um Mitternacht von C.C. Hunter (Shadow Falls 1)
  • Isola von Isabel Abedi
  • Strömung des Lebens von Nora Roberts
  • Kuschelflosse - der knusperleckere Buchstabenklau von Nina Müller
  • Machen Sie doch, was sie wollen! von Maja Storch
  • Secret Game. Brichst du die Regeln, brech ich dein Herz von Stefanie Hasse
  • Bücher öffnen Welten von Colin Thompson
  • Erwacht im Morgengrauen von C. C. Hunter (Shadow Falls 2)
  • Das süße Geheimnis der Leidenschaft von Liz Carlyle
  • Art Matters von Neil Gaiman
  • Die Lügen des Locke Lamora von Scott Lynch
  • Ein Affe an der Angel von Jonny Bauer
  • Herzenmacher von Akram El-Bahay
  • Über den Anstand in schwierigen Zeiten von Axel Hacke
  • Das Glück an meinen Fingerspitzen von Julie Leutze
  • Eine Bluse macht noch keinen Sommer von Guido Maria Kretschmer

Donnerstag, 13. Februar 2020

[Challenge] #WirlesenFrauen 2020

Am 8. März diesen Jahres geht es in Runde 2.
Habe ich Runde 1 mehr auf Twitter beobachtet und entschieden, demnächst auch mein Regal fotografieren zu wollen (dieses "demnächst" wird aufgrund der beruflichen Situation wohl Sommer, es sind einfach zu viele Bücher für ein einfaches Umdrehen), so möchte ich 2020 auch mitlesen und verstärkt mitreden.
Hier und auf Twitter möchte ich mich vermehrt dafür einsetzen, Autorinnen sichtbarer zu machen.
Auch in Bezug auf Werke, die es verdienen, Klassiker zu werden.

  1. Feminismus rockt! Lies ein Buch mit einem feministischen Thema. #WirlesenFrauen ist als feministische Aktion zu verstehen, immerhin will ich damit Geschlechterbarrieren abbauen. Ihr könnt euch aber aussuchen, ob ihr ein Sachbuch, einen Essayband oder einen Roman zum Thema wählt. Dafür bekommt ihr 2 Punkte. 
  2. Dream-Team - Hier sollt ihr das Buch eines Autorinnenteams lesen. Rose Snow z.B. sind zwei Autorinnen, die gemeinsam schreiben. Hier müsst ihr ein bisschen hinter Pseudonyme schauen oder Bücher wählen, bei denen zwei Autorinnen ersichtlich sind, wie das bei Sachbüchern sein kann. Auch hier bekommt ihr 2 Punkte. [Als absolute Ausnahme könnt ihr hier auch auf ein gemischtes Team zurückgreifen. Dann halbiert sich eure Punktezahl. Wer also das Buch eines Teams aus einer Autorin und einem Autor liest, bekommt nur einen Punkt] (1)
    - Erkki, der kleine Elch von Anu und Friedbert Stohner (1 Punkt)
  3. Grenzenlos! Die meisten Bücher auf unserem Buchmarkt sind entweder in Deutsch bereits geschrieben worden oder aus dem englischen/amerikanischen übersetzt worden. Hier könnt ihr 2 Punkte verdienen, wenn ihr ein Buch lest, dessen Originalsprache weder Deutsch, noch Englisch oder Amerikanisch ist.
  4. Neuheit 😊 Es gibt viele Autorinnen und es kommen immer mehr dazu. Lies einen Debütroman einer Autorin und verdiene dir hier einen Punkt. 
  5. Kurz und knackig. Lies die Kurzgeschichte einer Autorin und bekomme dafür einen Punkt. Mit einem Kurzgeschichtenband könnt ihr gleich mehrere Punkte verdienen.
  6. Bilderbuch? Von wegen! Comics und Graphic Novels sind viel mehr. Hier könnt ihr 2 Punkte verdienen, wenn ihr zu einem Comic oder einer Graphic Novel greift, die von einer Autorin und einer Zeichnerin stammt. 
  7. Frauengenre ^^ Kinder- und Jugendbücher, Romance und Romantasy werden gerne als Frauengenre verlacht. Damit wird nicht nur Frauen abgesprochen, ernsthafte Literatur zu schreiben, auch die betreffenden Genre werden als „keine richtige Literatur“ erniedrigt. Noch dazu entsteht die Annahme, dass Frauen eben nur für Frauen schreiben, Männer aber für alle. Dass ist lächerlich und falsch. Darum sollt ihr hier zu genau so einem Buch greifen und das Gegenteil feststellen (im besten Fall). Einen Punkt gibt es dafür. (5)
    - Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren
    - Entführt in der Dämmerung (Shadowfalls 3) von C.C. Hunter
    - Der magische Pakt (Zuckermeister 1) von Tanja Voosen
    - Ein Baum für Tomti von Nina Blazon
    - Pepper Mint und das verrückt fantastische Forscherbuch von Babette Pribbenow
  8. Es wird queer! Im letzten Jahr galt es das Buch einer trans Autorin zu lesen. Dieses Jahr erweitern wir das Feld. Lies das Buch einer queeren Autorin. Drei Punkte gibt es dabei. Wer Hilfe bei der Auswahl braucht, kann bei Queerbuch reinschauen.
  9. Fachfrau. Gerade im Sachbuchsektor werden Autorinnen klein gehalten. Mansplaining gedruckt. Das nervt. Darum gibt es auch dieses Jahr wieder die Aufgabe, ein Sachbuch einer Autorin zu lesen. Einen Punkt bekommt ihr dabei.
  10. Klein, aber fein. Auch Selfpublisherinnen konntet ihr 2019 in #WirlesenFrauen schon kennenlernen. Hier werden wir auch etwas weiter, denn aktuell haben viele Kleinverlage mit dem Bestehen zu kämpfen. Lest hier ein Buch einer Selfpublisherin oder Autorin aus einem Indie-Verlag und sichert euch einen Punkt. Wer hier Input braucht, kann bei KeJas Wortrausch vorbeischauen. 
  11. Auf Empfehlung. Ja, ihr sollt Autorinnen empfehlen, aber auch Empfehlungen bekommen. Fragt eure Freunde, Familie oder sucht auf Blogs. Hier geht es um ein Buch einer Autorin, das euch empfohlen wurde. Einen Punkt gibt es dafür. 
  12. Ich habe euch gefragt, welche Aufgabe ihr euch wünscht. Aktuell könnt ihr auf Instagram dazu abstimmen. Darum trage ich die zwölfte Aufgabe so bald wie möglich nach.

Insgesamt habe ich 6 Punkte erlesen!