Eingetaucht den Federkiel
In der schwarzen Tinte Tiefe..
Schaben auf dem Pergament,
Wenn der Worte Schweife tanzen..
Danke, dass dein Blicke fiel
Aufs Zusammenspiel der ganzen!


Samstag, 7. Dezember 2013

[Rezension] Courtney Milan – Die Gouvernante und ihr geliebtes Ungeheuer



Vor drei Monaten ist die Gouvernante Serena Barton aus ihrer Stellung entlassen worden. Unfähig, eine neue Anstellung zu finden, verlangt sie Wiedergutmachung von dem Mann, der für ihre Kündigung verantwortlich ist: ein selbstsüchtiger, engstirniger und unmoralischer Herzog. Aber es ist nicht der Herzog, den sie fürchtet. Es ist sein gnadenloser Agent – der Mann, der gemeinhin nur als „das Ungeheuer von Clermont“ bekannt ist. Dem Respekt einflößenden ehemaligen Boxer eilt der üble Ruf voraus, die Drecksarbeit für den Herzog zu erledigen. Und als der Herzog ihm ihren Fall übergibt, hat sie eigentlich keine Chance. Aber sie kann einfach nicht aufhören, es trotzdem zu versuchen – nicht, solange ihre ganze Zukunft auf dem Spiel steht.
Hugo Marshall ist ein Mann von rücksichtslosem Ehrgeiz – eine Eigenschaft, die ihm bislang gute Dienste geleistet hat und dem Sohn eines einfachen Bergarbeiters zu seiner jetzigen Stellung als rechte Hand eines Herzogs verholfen hat. Als sein Arbeitgeber ihn beauftragt, die lästige Gouvernante loszuwerden, egal, ob mit rechten Mitteln oder faulen Tricks, ist es nur ein ganz normaler Auftrag. Unseligerweise wirken die erlaubten Mittel bei Serena nicht, und während er sie näher kennenlernt, muss er feststellen, dass er es nicht erträgt, bei ihr faule Tricks anzuwenden. Aber alles, wofür er gearbeitet hat, hängt davon ab, dass er sie loswird. Er wird sich zwischen dem Leben, das er zu brauchen glaubt, und der Frau, die er zu lieben beginnt, entscheiden müssen ...

Die Kurzbeschreibung der Autorin bringt den Inhalt der Geschichte auf den Punkt und sagt eigentlich mehr, als ich bei einem Klappentext gerne gewusst hätte.
Dennoch, der 104-seitige Roman enttäuschte mich nicht. Serena ist ein Charakter mit unerwarteter Tiefe, die durch ihre Familiengeschichte und ihre Art, das Leben zu sehen, entsteht. Hugo Marshall, in meinen Augen die eigentliche Hauptfigur, ist von der ersten Sekunde an präsent. Seine Grundsätze und sein unerschütterliches Selbstbewusstsein springen den Leser förmlich an und man ahnt zwar schnell (nicht zuletzt durch den Klappentext), dass er eine Wandlung durchmachen wird, jedoch sind seine Zugeständnisse immer überraschend. Dem Schlagabtausch zwischen Serena und ihm ist eine gute Portion Humor beigemischt und die Autorin webt feinfühlig die jeweiligen Erlebnisse der Charaktere ein, die ihre Art zu handeln begründen. Nichtsdestotrotz gab es auch den ein oder anderen Moment, wo ich Hugo am liebsten erwürgt hätte!

Es war eine sehr schöne Geschichte, zwar vorhersehbar, aber eben auch genau das, was ich erwartet hatte. Und als mir beim Lesen ein Tränchen die Wange herunterrann, wusste ich, dass die Autorin irgendetwas richtig gemacht haben musste. Ich bin sehr gespannt, ob das auch bei dem „eigentlichen“ Roman (dies hier ist ein Prequel) der Fall sein wird!

Trotz der Kürze gebe ich fünf von fünf Schnörkeln und freue mich schon darauf, die nachfolgenden Geschichten von Courtney Milan lesen zu dürfen.

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