Eingetaucht den Federkiel
In der schwarzen Tinte Tiefe..
Schaben auf dem Pergament,
Wenn der Worte Schweife tanzen..
Danke, dass dein Blicke fiel
Aufs Zusammenspiel der ganzen!


Sonntag, 10. Januar 2016

[Rezension] Reinhold Ziegler - Jenny, die Mauer und die Liebe


Jenny, die Mauer und die Liebe ist ein 192 Seiten langes Buch, das aus Sicht von Jupp erzählt wird. Er lernt Jenny kennen, verliebt sich - und steckt auf einmal mit in ihrem wirren, chaotischen Leben, voller unbearbeiteter Konflikte. Vielleicht kann man es als Leser auf Jupps Helfersyndrom schieben, dass er sich mit in dieses Leben ziehen lässt, aber als romantisch veranlagte Frau sehe ich es eher als Folge seiner Gefühle zu der Drummerin Jenny, die er in Berlin trifft.
Die E-Gitarre auf dem Cover ist Jupps erste große Liebe, und spielt im Verlauf der Geschichte immer wieder eine wichtige Rolle. Welche, will ich hier aber nicht verraten.
Außerdem ist es spannend, wie Ziegler in der einen Geschichte zwei verwoben hat: Sowohl die von Jupp und Jenny, als auch die von Jennys Eltern. Denn Jenny braucht für ihre eigene Selbstfindung gewisse Antworten, die sie noch nicht hat.

Jenny, die Mauer und die Liebe hat etwas von einem Road-Trip und hat mich direkt hineingesaugt in die Großstadtatmosphäre, in der Jupp und Jenny nach Antworten suchen.Das Buch eignet sich sicherlich auch gut als Lektüre ab der siebten Klasse, da es hier neben der Selbstfindung auch um andere wichtige Fragen des Lebens geht, zum Beispiel um die Beziehung zu den Eltern, um Ziele - und nicht zuletzt auch um die deutsche Geschichte. Ziegler hat bestimmte Leitmotive eingebaut, die immer wieder auftauchen und zumindest mir ein Lächeln entlockten, wenn ich sie wieder bemerkte. Außerdem gelingt es ihm, Weisheiten in einfache Sprache zu verpacken, sodass man die Moral dahinter eigentlich kaum bemerkt.
Hier ein Beispiel von Seite 19: "Denn, mal abgesehen von allem, was ich mir von ihr erträumte oder erhoffte, offensichtlich hatte sie andere Vorstellungen. Und wenn du willst, dass ein Mensch dich wirklich mag, darfst du eines ganz sicher nicht tun: nämlich deine Wünsche, Träume und Vorstellungen mit den seinen verwechseln."

Ein toll geschriebener, teilweise sehr verworrener Roman, bei dem mir am Ende aber ein Quäntchen gefehlt hat.
Ich kann an dieser Stelle auch gar nicht genau definieren, was es war. Jedenfalls haben die letzten vielleicht 20 Seiten meinen unglaublich positiven Eindruck von diesem Buch etwas auf den Boden geholt, sodass ich hier nur vier Schnörkel vergeben kann. 


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