Eingetaucht den Federkiel
In der schwarzen Tinte Tiefe..
Schaben auf dem Pergament,
Wenn der Worte Schweife tanzen..
Danke, dass dein Blicke fiel
Aufs Zusammenspiel der ganzen!


Donnerstag, 25. Februar 2016

[Rezension] Erich Kästner - Die Konferenz der Tiere



Dieses Jahr scheint mein Kästner-Jahr zu werden, und das ist durchweg positiv zu sehen!
Zumal gerade dieses Buch trotz seines Entstehungsjahres 1949 aktueller denn je ist...

Wenn sich Löwe Alois mit Oskar, dem Elefanten, und der Giraffe Leopold zum Abendschoppen am Tschadsee trifft, kommt über kurz oder lang die Sprache auf die Menschen, und über die ist man schnell einer Meinung: Schreckliche Leute sind das, die mit ihrer Tüchtigkeit nichts anzufangen wissen. Zwar können sie tauchen wie die Fische, fliegen wie die Adler und klettern wie die Gämsen, doch bringen sie nichts anderes zustande als Kriege, Revolutionen und Hungersnöte. Sie haben ihr Unglück verdient. 
Nur um die Kinder ist es schade. 
Die tun den Tieren so Leid, dass sie endlich etwas unternehmen wollen. 
Die erste "Konferenz der Tiere" wird einberufen und aus der ganzen Welt strömen sie zusammen, um den Frieden unter den Menschen durchzusetzen. Bald wird den Konferenzteilnehmern klar, dass sie ein paar Tricks anwenden müssen, damit die Menschen sie auch ernst nehmen.

Der ernste Tenor des Buches wird durch Kästners unnachahmlichen Humor und die tollen Zeichnungen, auf denen sehr viel zu entdecken ist, beim Lesen in den Hintergrund gerückt. Gerade Kinder haben daran viel Spaß, denn obwohl ich im Vorfeld einiges über den Entstehungszeitpunkt erzählen musste, waren die Sechstklässler mit Feuereifer dabei!
Vor allem der Löwe Alois hat eine Redensart, die immer wieder zum Grinsen oder gar Lachen brachte: "Wenn ich nicht so blond wäre, dann würde ich mich schwarz ärgern!"

Ich finde diese Geschichte mit ihren 112 Seiten nicht nur kindgerecht, sondern unheimlich aktuell.
Während des Lesens fielen mir diverse Parallelen zum aktuellen Geschehen auf: Verhandlungen, die zu nichts Konkretem führen, Kriege und Konflikte, die Erwachsene anzetteln und unter denen Kinder zu leiden haben.

Ich hatte schon vorher Hochachtung vor Kästners Werk, vor seinem sprachlichen Feingefühl, aber mit diesem Kinderbuch ist ihm etwas gelungen, was ich im Vorfeld gar nicht erwartet hatte: Ich möchte dieses Buch jedem Erwachsenen empfehlen, der auch nur im Entferntesten mit Politik zu tun hat!



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