Eingetaucht den Federkiel
In der schwarzen Tinte Tiefe..
Schaben auf dem Pergament,
Wenn der Worte Schweife tanzen..
Danke, dass dein Blicke fiel
Aufs Zusammenspiel der ganzen!


Mittwoch, 24. Februar 2016

[Rezension] Sophie Jordan - Infernale


Sophie Jordan hat mich ja schon mit ihrer Firelight-Trilogie total begeistert. Aber ich muss sagen, dass Infernale nochmal neue Maßstäbe in Sachen Emotionalität für mich gesetzt hat.

Die behütet aufgewachsene Davy, eine sehr begabte Musikerin, lebt ein wunderbares Leben: ihre Eltern und ihr Bruder lieben sie, ebenso ihr Freund Zac. Doch in dem dystopischen Amerika der nahen Zukunft, das Sophie Jordan beschreibt, gibt es das HTS, das sogenannte Mörder-Gen. Routinemäßig wird inzwischen jeder Einwohner auf dieses Gen getestet, das für erhöhte Gewalttätigkeit steht.

Auf dem Klappentext steht ein Zitat aus dem Buch, das mich unwahrscheinlich neugierig auf den Inhalt gemacht hat:

Von klein auf hörte ich Wörter wie begabt. Überdurchschnittlich. Begnadet.

Ich hatte all diese Wünsche, wollte etwas werden. Jemand.

Niemand sagte: Das geht nicht.

Niemand sagte: Mörderin.


Und genauso ist das 380 Seiten lange Buch auch inhaltlich geschrieben. Davys Emotionen gingen mir unheimlich zu Herzen, da ich mich sehr mit ihr identifizieren konnte. Durch die Entdeckung des HTS-Gens bei ihr verliert sie nicht nur die Anerkennung ihrer Freunde, sondern auch ihr bisheriges Selbstbild.

Sophie Jordan hat ein unheimliches Talent dafür, nachvollziehbare Emotionen so zu schildern, dass der Leser mithofft, mitleidet. Ich hab unheimlich oft Tränen in den Augen gehabt, oder direkt richtig losgeweint. Und das hat für mich eine ganz eigene Qualität.

Und leben wir nicht auch heute schon in einer Welt der Angst vor dem Unbekannten? Vor den Möglichkeiten hinter dem Sein? Sei es, dass jemand einen persönlichen Hintergrund hat, der Angst auslöst, oder aber einfach nur einen wilden Blick, der vielleicht aus direkt erfahrenem persönlichen Leid stammt und mit demjenigen, den er anschaut, gar nichts zu tun hat...

In der Dystopie wird diese Angst auf die Spitze getrieben, Entwicklungsmöglichkeiten werden im Grunde sogar abgesprochen. Hut ab, vor all den Möglichkeiten der Selbstreflexion, die auch da drin stecken!

Großartiges Buch, liebe Sophie Jordan, das jeden einzelnen Schnörkel verdient, die ich ihm geben kann!



1 Kommentar:

  1. Huhu :)
    eine schöne Rezension,das Buch möchte ich auch noch lesen.
    Liebe Grüße
    Tanja

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