In diesem 296 Seiten langen Roman erzählt Helga Baum die Geschichte ihrer Selbstfindung.
Um bei sich ankommen zu können, muss sie jedoch erst einmal merken, was ihr fehlt.
In einer Kurzschlusshandlung reist sie ihrem Freund, Guiseppe Ferro, nach Italien nach, denn eine verräterische SMS lässt ihre Alarmglocken schrillen.
Dummerweise gibt es nur noch einen Mietwagen am Flughafen, sodass sie sich diesen mit Nils Schönebeck teilen muss, um mit ihm in eine Irrung nach der nächsten zu stürzen.
Während sie zusammen Sternschnuppen am Gardasee betrachten, muss Helga sich nämlich langsam fragen, wohin sie in ihrem Leben eigentlich will!
Katrin Koppold hat einen sehr angenehmen, flüssigen Schreibstil und zeigt z.B. dadurch, dass Helga selbst über ihren eigenen und die Namen der Geschwister reflektiert, dass die Autorin hier bedacht gewählt und nichts dem Zufall überlassen hat.
Die Charaktere sind schon allein durch die Beschreibung von Eigenheiten und liebenswerter Macken nicht stereotyp, sodass ich mich sehr gefreut habe, im Anhang das erste Kapitel des nächsten Bandes lesen zu können. Auch die Familiengeflechte sind sehr komplex und wirken aus dem Leben gegriffen. Das machte die Geschichte sehr glaubwürdig!
Dass Helga durch ihre Bissigkeit und ihren Zynismus keine dieser typischen "rosa Heldinnen" ist, schmälert diese schöne Geschichte keineswegs.
Denn wie lautet eine Botschaft der Geschichte doch gleich? Man muss mit sich selbst auskommen, ehe andere mit einem auskommen können.
Es ist also ein Liebesroman, der nicht nur von der Liebe zu anderen sondern auch von der Liebe zu sich selbst erzählt und das auf eine sehr anrührende Art und Weise.
Weil ich den Roman in einem Rutsch durchgelesen habe und so manches Mal innegehalten habe, um darüber nachzudenken, bekommt diese wundervolle Geschichte volle fünf Punkte!
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